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Mit was verbindest du den Spreewald? Wenn du jetzt an Gurken und Kahnfahrten denkst, befindest du dich wohl in guter Gesellschaft. Denn genau diese beiden Dinge kommen den meisten Menschen sofort in den Sinn, wenn von der Region im Südosten Brandenburgs die Rede ist. Und dabei hat der Spreewald viel mehr zu bieten. Entdecken konnte ich das zuletzt auf einer Bloggerreise. Lass dich inspirieren von meinen Spreewald-Reisetipps für jede Jahreszeit.
Stadtrundgang durch Luckau
Ein hübsches Städtchen, das einen Besuch lohnt, ist Luckau. Dass es einst eine wohlhabende Kaufmannstadt war, fällt heute noch auf. Ein Zeichen dafür sind zum Beispiel die reich verzierten bunten Häuser am Marktplatz. Aber auch sonst hat der Stadtrundgang einige Highlights zu bieten. Dazu zählt neben der Stadtmauer mit den großzügigen Parkanlagen auch das Napoleonhäuschen. Nach seinem gescheiterten Vormarsch auf Berlin 1813 hatte sich der französische Kaiser dort für eine Nacht einquartiert.
Ebenfalls interessant ist die Geschichte des ehemaligen Dominikanerklosters. Ab 1747 diente es als Gefängnis und beherbergte während des ersten Weltkriegs mit Karl Liebknecht sogar einen prominenten Insassen. Heute ist im Gebäude ein Museum untergebracht. Dort erfahren die Besucher Interessantes rund um die Geschichte des Strafvollzugs in Luckau und den Alltag der Häftlinge.
Der Blick auf Luckau von oben bildet schließlich den perfekten Abschluss des Stadtrundgangs. Dazu führt der Weg auf den der Georgenkapelle angeschlossenen Hausmannsturm direkt auf dem Marktplatz. Über steile, schmale und enge Holztreppen geht es hinauf. Trittsicher sollten die Besucher daher auf jeden Fall sein. Und auf ihren Kopf sollten sie auch achten, wenn sie ihn nicht an den Vorsprüngen im Treppenhaus anstoßen wollen. Doch einmal oben angekommen entschädigt die Aussicht über das Städtchen für den etwas mühsamen Aufstieg. Den Schlüssel zum Turm gibt es in der Touristeninformation.
Mittelalterliche Kellergewölbe bestaunen
Sehenswert ist aber nicht nur die komplett erhaltene Altstadt von Luckau. Faszinierend sind vor allem die mittelalterlichen Kellergewölbe, die sich in großer Zahl noch unter den Häusern befinden. Direkt am Marktplatz, unter dem hübschen Modelädchen von Byanci, hatte ich Gelegenheit einen Blick in diese wunderschönen Kellerräume zu werfen. Hübsch dekoriert von Bianca und illuminiert durch flackerndes Kerzenlicht verströmten sie eine ganz eigene Atmosphäre. Vor meinem inneren Auge sah ich hier einen perfekten Ort für Lesungen, kleine Konzerte oder vielleicht sogar Filmvorführungen in privatem Rahmen. Leider sind die Kellerräume aber nur im Rahmen der Keller- und Kirchennacht im September zugänglich. Es lohnt sich also, den genauen Termin zu recherchieren und Luckau dann einen Besuch abzustatten.
Die prächtige Nikolaikirche besuchen und der Orgel lauschen
Einen so prachtvollen Bau wie die Nikolaikirche hätte ich in einem Städtchen wie Luckau eigentlich nicht vermutet. Tatsächlich zählt St. Nikolai aber zu den fünf wichtigsten Kirchenbauten des Mittelalters in Berlin und Brandenburg. Und genau das zeigt sich im Inneren der Kirche sehr deutlich. Die reichen Familien der Stadt hatten dort ihre eigenen verglasten Logen. Absolut sehenswert sind auch die reich verzierten Holzemporen mit Doppelwendeltreppe und die Sandsteinkanzel. Einen Genuss für Auge und Ohr bietet außerdem die barocke Donat-Orgel.
Besonders eindrucksvoll muss wohl die Christmette in der Nikolaikirche sein, die die Luckauer und ihre Gäste noch wie im 18. Jahrhundert feiern. Beginn ist am 25. Dezember früh morgens um 6 Uhr. Höhepunkt ist das Quampas Singen. Dabei handelt es sich um ein Stück des Weihnachtsevangeliums, das schon im 14. Jahrhundert gesungen wurde. Zum Gesang werden Lichterketten entzündet und geschwenkt. Ansonsten wird St. Nikolai während der Christmette nur von Kerzen erleuchtet.
Besuch in Peitz
Offiziell ist Peitz Fischer- und Festungsstadt. Ein erster Stopp gilt daher auch dem historischen Festungsturm als Wahrzeichen der Stadt. Errichtet wurde die Festung im 16. Jahrhundert als eine von drei Brandenburger Festungen. Gelegen ist das älteste Peitzer Bauwerk in der hübschen Altstadt. Untergebracht ist im Festungsturm heute eine multimediale Ausstellung zur Stadtgeschichte.
Berühmt ist Peitz aber ebenso für seine Karpfen. 33 Teiche fügen sich hier zu 1.000 Hektar und damit Deutschlands größtem Teichgebiet zusammen. Um das Image des Karpfens als Speisefisch zu heben, veranstalten die Peitzer seit vier Jahren die Karpfenwochen. Ein Teil davon ist auch das Projekt „Schule trifft Karpfen“. Dabei erfahren die Schüler Wissenswertes zum Fisch und dem Beruf des Fischers. Ausgezeichnet wurden die Karpfenwochen als bestes Fisch-Event Deutschlands mit dem Seafood-Star 2018.
Aluminiumschaugießen und Klemmkuchen backen im Eisenhütten- und Fischereimuseum
Gleich hinter den Teichen liegt in Peitz das Eisenhütten- und Fischereimuseum. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts wurde an diesem Standort ein Eisenhüttenwerk angelegt. 1810 kam die Hochofen- und Gießereihalle hinzu. Die Produktpalette reichte von Glocken bis hin zu Haushalts- und Rüstungsgütern. Im Hüttenmuseum informiert heute eine Ausstellung über den ehemaligen Industriestandort Peitz.
Eine Ahnung davon, wie schwer die Arbeit im Eisenhüttenwerk war, bekommen Besucher beim Aluminiumschaugießen. Bevor der Gießer das etwa 770 Grad heiße flüssige Aluminium in die Form füllt, muss er diese vorbereiten. Dazu schaufelt er ein Sandgemisch in einen Kasten. Dort hinein kommen Formen, die das Negativ für den Guss bilden. Eine weitere Schicht Sandgemisch bildet den Abschluss. Danach legt der Gießer die Formen wieder frei, füllt das Aluminium hinein und die Zeit des Wartens beginnt. Ist der Guss etwas abgekühlt, wird die Form geöffnet. Zum Vorschein kommen dampfend die gegossenen Aluminiumfiguren.
Leckeres gab’s auch zu genießen im Eisenhüttenwerk Peitz. Während der Wartezeiten beim Aluminiumschaugießen entstand im Ofen ein Klemmkuchen. Dazu wird ein fester Teig aus Mehl, Ei, Margarine, Korinthen, Schinkenwürfeln, Milch und Backpulver zwischen zwei Metallplatten gepresst. In der Hand der erfahrenen Bäckerin liegt es jetzt, die richtige Garzeit zu bestimmen. Mit seiner Mischung aus süß und herzhaft war der Klemmkuchen ein wunderbarer Snack für zwischendurch.
Spinteprogramm bei der Spreewald-Christl auf dem Wendischen Bauernhof in Lübben
Traditionen werden groß geschrieben im Spreewald. Einen Einblick in die Bräuche bekommen die Gäste bei der Spreewald-Christl auf ihrem Wendischen Bauernhof in Lübben. Nach einem herzlichen Empfang mit Walnusslikör, Brot, Spreewälder Leinöl und Zucker im gepflegten Garten wartet in ihren heimeligen Räumen ein üppiges Buffet aus regionalen Produkten. Dann beginnt auch schon das Spinteprogramm.
Los geht es am Spinnrad, wo zwischen den geschickten Fingern der Spreewald-Christl flauschige Wolle entsteht. In früheren Zeiten war dies eine Beschäftigung der Spreewälderinnen zur Winterzeit, bei der die Frauen die Neuigkeiten des Dorfes austauschten. Die Spreewald-Christl wechselt derweil vom Spinnrad an die Ziehharmonika. Dabei singt sie sorbische Volkslieder, erzählt über die Bräuche der Sorben und lehrt ein paar Brocken der Sprache. Interessant zu erfahren, dass die sorbisch-wendische Kultur inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe zählt. Dass sie der Spreewald-Christl ein Herzensanliegen ist, spürt man gleich. Ich hätte ihr jedenfalls noch lange zuhören können.
Kaminkahnfahrt in Burg im Spreewald
Was wäre ein Besuch im Spreewald ohne Kahnfahrt? Richtig. Irgendwie würde dann etwas Entscheidendes fehlen. Und wer jetzt glaubt, Kahn fahren geht nur zwischen April und Oktober, der irrt. Kahnfahrten sind ganzjährig ein wunderbares Erlebnis. Als jemand, der schnell friert, war ich bei dem Gedanken an eine Winterkahnfahrt zwar zuerst skeptisch. Aber völlig grundlos, wie sich schnell zeigte. Denn eingemummelt in warme Wolldecken und ausgestattet mit einem Vorrat an heißem Glühwein und Tee kommt kein Frösteln auf.
Besonders reizvoll im Winter ist die Kaminkahnfahrt in Burg im Spreewald. Im romantischen Schein vom flackernden Feuer gleitet der Kahn über die stillen Fließe durch die winterlich karge Landschaft. Vom Ufer lassen sich Nutrias ins Wasser gleiten und schwimmen davon. Enten begleiten den Kahn. Und dann geht die Sonne langsam unter und lässt den Spreewald fast mystisch erscheinen. Viel zu schnell vergeht so die wunderschöne Tour. Ich jedenfalls hätte noch lange so weiterfahren können.
Mein Hoteltipp
Übernachtet habe ich auf der Reise durch den Spreewald in Cottbus. Direkt gegenüber dem Hauptbahnhof liegt das Radisson Blu Hotel. Die Zimmer sind modern eingerichtet. Das Frühstück bot für jeden Geschmack eine große Auswahl. Außerdem kannst du in der Sauna entspannen oder im Pool ein paar Runden drehen.
Das Hotel ist ideal als Standort, wenn du Cottbus erleben
und die schönen Ecken des Spreewalds erkunden willst. Denn vom Radisson Blu Hotel erreichst du die Cottbuser Innenstadt zu Fuß in wenigen Minuten. Die vorgestellten Orte im Spreewald befinden sich maximal 60 Kilometer entfernt und sind am besten per Auto erreichbar. Rechnen musst du mit einer Fahrzeit von bis zu 45 Minuten.
Buchen kannst du entweder direkt im Hotel oder über Booking.com (* Affiliate-Link)
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
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Warst du schon mal im Spreewald? Was hat dir in der Region am besten gefallen? Und welche Sehenswürdigkeiten empfiehlst du für einen Besuch? Ich freue mich auf deine Tipps und Erlebnisse in den Kommentaren.
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Die Reise durch den Spreewald habe ich mit Unterstützung des Tourismusverbands Spreewald unternommen. Inhalt und Umfang meines Beitrags bleiben davon jedoch wie immer genauso unbeeinflusst wie meine Meinung.
Vielen Dank für dieses interessante Erlebnis.
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Ohhh – die Kaminkahnfahrt klingt ja toll, das wäre bestimmt was romantisches zu zweit.. Bin echt gespannt, wann es mich mal wieder in den Spreewald verschlägt, war irgendwann 2001 oder 2002 mal dort Kanu fahren…
Die Kaminkahnfahrt kann ich sehr empfehlen. Und gerade als Fahrt in die Dämmerung ist sie auf jeden Fall sehr romantisch. Ich drücke die Daumen, dass es du es dann im nächsten Jahr mal wieder in den Spreewald schaffst. Es lohnt sich!
Liebe Grüße
Martina