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Dörfer mit hübschen Fachwerkhäusern, den Biggesee, saftige Wiesen und vor allem große Waldgebiete – beim Stichwort Sauerland erscheint gleich dieses Bild vor meinem inneren Auge. Denn tatsächlich war ich als Kind ab und an zu Besuch in dieser idyllischen Region. Immerhin zählt es für viele Menschen aus Köln und dem Umland zu den absolut lohnenden Naherholungsgebieten für den Wochenendausflug. Gespannt war ich nun, was ich auf meiner Reise von den Erinnerungen aus Kindertagen wiederentdecken würde. Gerne möchte ich euch auf diese Entdeckungstour zu den Sauerland-Seelenorten mitnehmen.
Die Sauerland Seelenorte
Vielleicht kennst du sie ja selbst: Orte, die dich inspirieren. An denen du Kraft schöpfst. Die dich einfach nur glücklich machen. Ganz besondere Orte – oder eben Seelenorte. Die Sauerland-Wanderdörfer haben die Menschen aus der Region nach genau solchen Plätzen gefragt. Ausgewählt haben sie schließlich 43 Sauerland-Seelenorte, die die Vielfalt von Kultur und Natur dort zeigen. Neben Bergkuppen zählen dazu Wälder, Kirchen oder auch Wege. Verteilt über das gesamte Sauerland bieten sie Gästen und Einheimischen Raum für außergewöhnliche Erlebnisse.
Besonders intensiv lassen sich diese Orte bei einem sogenannten Wahrnehmungsspaziergang erkunden. Wer sich darauf einlassen mag, begeht die letzten zehn Minuten einer Wanderung oder eines Aufenthalts an einem Seelenort in absoluter Stille. Dadurch erleben Wanderer und Besucher ihre Umgebung noch einmal viel eindrücklicher. Sie nehmen Düfte stärker wahr, spüren das Wasser einer Quelle intensiver auf der Haut oder fühlen die Kraft eines Baumes.
Die Kirche und den Kirchhof in Wormbach erkunden
Einen dieser Sauerland-Seelenorte haben wir in Wormbach entdeckt. Schon auf dem Kirchhof, der sich um die Kirche herum erstreckt, lässt sich der erste Kraftort finden. Ein mächtiger Lebensbaum dort steht für eine bewegende Geschichte. Einen kleinen Hinweis darauf geben seine drei Spitzen. Am Ostersonntag im Jahr 1945 machte er nämlich seinem Namen alle Ehre. Als ein Flugzeug der Alliierten während der voll besetzten Ostermesse eine 500 Kilogramm schwere Bombe über diesem Ort abwarf, traf sie den etwa 250 Jahre alten Baum. Abgefedert von seinen Ästen landete sie jedoch als Blindgänger in der weichen Erde, ohne Schaden anzurichten.
Der nächste Kraftort an dieser Stelle ist die Kirche selbst. Denn sie birgt zahlreiche bis heute nicht wirklich geklärte Geheimnisse. Sicher ist: Die Kirche St. Peter und Paul liegt an einem Kreuzungspunkt früherer Totenwege. Auch die Heidenstraße, über die die Christianisierung durch Bonifatius vorangetrieben wurde, verlief dort. Das Gleiche gilt für den Jakobsweg. Die heutige Kirche wurde ab etwa 1250 erbaut. Bei Sanierungsarbeiten in den 1950er Jahren wurden die jetzt wieder sichtbaren Bemalungen freigelegt. Zu sehen sind im Kreuzgewölbe zwölf Tierkreissymbole. Angeordnet sind sie nach dem christlichen Kalender. Die Symbolik dahinter bleibt bis heute jedoch zumindest in Teilen ein Rätsel.
Seit 300 Jahren steht die Kirche in Wormbach außerdem für die Walburgaverehrung. Dadurch kommen jedes Jahr in der ersten Maiwoche zahlreiche Pilger in den Ort, um den Augensegen zu erhalten. Große Zelte stehen vor der Kirche für ihre Versorgung bereit. Doch auch musikalisch hat St. Peter und Paul mit der ältesten Pfeifenorgel Westfalens einiges zu bieten. Zwischen Juni und September freuen sich die Wormbacher daher über viele Besucher der Sommerkonzerte.
Unterwegs mit dem Ranger im Schwarzbachtal
Sanftes Plätschern eines Wasserlaufs, dichter Wald und leicht bergiges Terrain – das ist eine Landschaft, wie ich sie vom Sauerland schon lange kenne. Und genauso habe ich es am zweiten Sauerland-Seelenort im Schwarzbachtal wiedergefunden. Mit Ranger Ralf waren wir zusammen unterwegs und haben die Flora und Fauna der Gegend kennengelernt. An einer Brücke über den Schwarzbach macht der Ranger auf Informationen zum Leben im Bach und dem Zusammenhang mit der Wasserqualität aufmerksam. Die Köcherfliege unter einem Stein und das gefangene – und dann wieder freigelassene – Neunauge zeigen dem geschulten Auge: Hier ist alles in Ordnung.
Wer im idyllischen Schwarzbachtal wandern möchte, findet hier vielfältige Möglichkeiten. Auf unterschiedlich langen Routen lassen sich mit sehr viel Glück sogar seltene Tierarten wie der Schwarzstorch entdecken. In jedem Fall ist es ein idealer Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Wanderer, die sich dafür die Bank neben dem ehemaligen Haus Schwarz aussuchen, können auch auf Spurensuche gehen. Denn an diesem Kraftort lässt sich noch erahnen, wo das kurz vor dem Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannte Gebäude stand. Immerhin: Ein Stachelbeerstrauch steht dort bis heute und bietet den Wanderern zur Erntezeit seine Früchte als willkommene Stärkung.
Doch auch wer nach einer größeren Herausforderung sucht, wird in der Region fündig: Denn dieser Sauerland-Seelenort ist Teil des Rothaarsteigs – einem knapp 156 Kilometer langen Fernwanderweg, der von Brilon nach Dillenburg führt.
Sauerlandidylle in den Dörfern und Städtchen erleben
Ob als Wanderer, mit dem Fahrrad oder dem Auto – unterwegs warten idyllische Dörfer darauf, von den Gästen entdeckt zu werden. Hübsche Fachwerkhäuser dienen als Blickfang. So manches Mal verbirgt sich dahinter aber auch eine Geschichte. In Wormbach zum Beispiel diente das Pastorat Äbten früher für zwei Wochen als Sommerresidenz. Die kleine Quelle in unmittelbarer Nähe – das sogenannte Pastor’s Strülleken – soll Erzählungen zufolge, Bonifatius damals dazu gedient haben, die ersten Christen dort zu taufen.
Herrlich entspannen lässt sich an den Flüssen im Sauerland. Wer an heißen Tagen zusätzliche Erfrischung sucht, darf sich dann auch über Angebote wie eine Kneippanlage im Kurpark von Saalhausen freuen. Und selbst an ihre Fische denken die Sauerländer dort: Interessant anzusehen ist nämlich die Fischtreppe, die den Fischen hilft, das Wehr am Kurpark zu überwinden.
Mein Hoteltipp: Sauerländer Hof in Hallenberg
Sehr wohlgefühlt habe ich mich im Sauerländer Hof im kleinen Städtchen Hallenberg. Dort präsentieren sich die Geschwister Kerstin Bäumer und Christoph Stöber als aufmerksame Gastgeber. Freuen können die Gäste sich über eine hervorragende Küche und einen ausgezeichneten Service. Und da der Sauerländer Hof zu den Wandergasthöfen zählt, bieten die Inhaber selbstverständlich auch Tipps für Touren unterschiedlicher Ansprüche. Wer mag, entspannt nach einer anstrengenden Wanderung dann in der Sauna mit einem schönen Blick auf den idyllischen Ort.
Serviceinfo
Suchst du Inspiration für Wanderungen oder Radtouren im Sauerland oder in der angrenzenden Region Siegerland-Wittgenstein, lädst du dir am besten die kostenlose Sauerland-App auf dein Smartphone. Dort findest du eine große Auswahl von aktuell etwa 1.600 Touren. Neben einer praktischen Übersichtskarte bietet die App Tourenbeschreibungen mit Fotos und Höhenprofilen und spannenden Entdeckungen rund um die jeweilige Route. Dazu gibt es Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten. Kostenlos runterladen kannst du dir die App bei Apple und im Google Play Store.
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
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Daniela von Sinne und Reisen: Sauerland Seelenorte – Die 3 schönsten Orte und Wanderwege
Anne von Little Red Hiking Rucksack: Seelenorte im Sauerland – leichte Wandertouren mit Tiefgang
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Ina von Genussbummler: Genuss mal anders – Seelenorte und Wanderdörfer im Sauerland
Eva von Burgdame: Sauerland Seelenorte – mystische Plätze und historische Stätten
Sandra von Tracks and the City: Sauerland Seelenorte – wo die wilde Seele Ruhe findet
Warst du schon mal im Sauerland? Was gefällt dir dort besonders gut? Ich freue mich auf deine Erlebnisse und Empfehlungen in den Kommentaren.
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Dieser Artikel entstand auf einem Blogger-Retreat. Vielen Dank an Antje von Weltenkundler und Udo von Waldhelden für die Organisation und an Sauerland Tourismus und die Sauerland-Wanderdörfer für die Einladung.
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Toller Beitrag! Wir schreiben auch uber Deutschland aber in der Englischer Sprache. Wir schreiben auch über Deutschland, aber auf Englisch. Wir würden gerne Sauerland besuchen. :)
Hallo ihr beiden,
vielen Dank :-) Eine Reise ins Sauerland kann ich euch sehr empfehlen. Es würde euch sicher gefallen und ihr würdet schöne Orte entdecken, mit denen ihr bestimmt eure Leser begeistern könnt.
Herzliche Grüße
Martina
Pingback: Sauerland Seelenorte – wo die wilde Seele Ruhe findet