Rügen – eine der Badewannen der Berliner. Aber wer wie ich bisher immer im Herbst – oder manchmal sogar erst im Advent – auf der Insel war, muss sich andere Erlebnisse und Aktivitäten suchen als das Bad in der Ostsee. Für mich als sogenannter „Fröstel“ ist die Ostsee um diese Jahreszeit zum Baden definitiv zu kalt – es sei denn, zur Abkühlung nach der Sauna. Aber das ist eine andere Geschichte.
In jedem Fall ist Rügen immer ideal für einen Kurztrip und kam mir deshalb gleich in den Sinn, als Sabine in ihrer Blogparade auf Gecko Footsteps nach solchen Zielen fragte. Bei meinem letzten Besuch war ich allerdings nicht nur ein Wochenende, sondern eine knappe Woche auf der Insel. Ich wollte entspannen und ein wenig die Gegend erkunden. Und auch wenn das Wetter sich leider nicht von seiner besten Seite zeigte, habe ich dennoch einiges entdeckt. 5 Rügen-Highlights, die du dir unbedingt ansehen solltest, stelle ich dir hier vor:
Kap Arkona, Putgarten und die Leuchttürme
Schon auf dem Parkplatz vor Putgarten machte mir die stramme Brise klar, dass ich an der nördlichsten Spitze Rügens angekommen war. Auf dem Fußweg zum Ortszentrum und weiter hin zu den Leuchttürmen wurde ich dann richtig durchgepustet. Aber trotzdem hat sich der Ausflug gelohnt. Denn die Aussicht von den Leuchttürmen und dem Peilturm auf Kap Arkona ist herrlich. Bei gutem Wetter siehst du natürlich noch deutlich weiter – sogar bis zur dänischen Insel Mon.
Heraufklettern kannst du übrigens auf alle drei Türme. Im kleineren alten Leuchtfeuer, dem Schinkelturm, ist heute ein Museum. Der runde, noch aktive Leuchtturm bietet dir eine tolle Rundum-Sicht, wenn du die 180 Stufen hinaufgeklettert bist. Und im einzeln, etwas abseits stehenden Peilturm habe ich bis 2017 immer den tollen Schmuck des Schmuckateliers Sonnenschmuck bewundert – und auch mal eine schicke Kette gekauft. Leider musste der Besitzer sein Atelier wegen Krankheit aufgeben und ist inzwischen gestorben. Heute findest du im Peilturm aber wieder etwas Besonders: nämlich Kunsthandwerk und Alpaka-Textilien aus Südamerika.
Erreichbar ist Kap Arkona mit den Leuchttürmen nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einer Shuttlebahn direkt vom Parkplatz vor Putgarten. Wer eine Rundwanderung machen will: Ein schöner Küstenweg führt vom Peilturm zum kleinen Fischerdorf Vitt. Aus Zeitgründen habe ich mich aber wieder für den direkten Weg nach Putgarten entschieden. Begeistert habe ich mich dort für die kleinen Läden mit Kunsthandwerk. Besonders angetan hatte es mir dabei ein Laden mit handgeschöpftem Papier. Auch der Rügenhof im Ort hat Kreatives und Kulinarisches zu bieten. Sehr lecker waren hier die Fischbrötchen.
Eintritt: Erwachsene 3 Euro
Aktuelle Infos findest du auf der Website.
Eintritt: Erwachsene 2 Euro
ermäßigt 1,50 Euro
Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) 5,50 Euro
Mehr Infos bekommst du hier.
Eintritt: Erwachsene 3 Euro
Neben Kunsthandwerk und Alpaka-Textilien findest du im Peilturm noch viele andere hübsche Dinge. Außerdem gibt es Kaffee, Gebäck, Eis und Kaltgetränke. Weitere Infos bietet die Website der Inhaber von Sallqa-Pacha.
Baumwipfelpfad – Naturerbe Zentrum Rügen
Der Baumwipfelpfad im Naturerbe Zentrum Rügen bei Prora, unterwegs auf Augenhöhe mit Baumkronen und darüber hinaus – was gewaltig klingt, war für mich tatsächlich ein beeindruckendes Erlebnis. Auf einem gut einen Kilometer langen, leicht ansteigenden Holzweg bin ich hier entspannt durch den Blätterwald gestreift. Für Abwechslung sorgten dabei Erlebnisstationen, auf denen die Besucher zum Beispiel balancieren können – gut geschützt und vollkommen risikofrei natürlich. Und ganz nebenbei habe ich auch viel gelernt. Denn zahlreiche Informationstafeln erklären Wissenswertes rund um den Wald.
Höhepunkt des Baumwipfelpfades ist der Adlerhorst. Dorthin führte mich der Holzpfad spiralförmig über mehrere Ebenen bis auf 40 Meter Höhe. Auf jeder Ebene zeigt ein Ausstellungskasten das Gelege eines Vogels. Eine Tafel informiert über die jeweilige Vogelart. Oben im Adlerhorst angekommen hast du bei gutem Wetter wohl einen wunderbaren Blick über die Ostsee und den Bodden. Markante Punkte, die du dann entdecken kannst, sind auf der Brüstung ausgeschildert. Ich hatte dort leider herbstlichen Nebel, was aber herrlich mystisch wirkte.
Am Ende der informativen Wanderung über den Baumwipfelpfad wartet das Selbstbedienungs-Restaurant Boomhus mit einer recht großen Auswahl an Gerichten auf die hungrigen Wanderer. Da ich aber gleich nach dem Frühstück auf dem Pfad unterwegs war, habe ich dort nur eine kurze Kaffeepause zum Aufwärmen eingelegt. Was du zum Restaurant auch noch wissen solltest: Dort ist es recht trubelig und laut. Für eine ruhige Pause eignet es sich also nicht.
Mai bis September: 9.30 – 19.00 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr
November bis März: 9.30 – 16.00 Uhr, letzter Einlass 14.30 Uhr
Kinder zwischen 6 und 14 Jahren
Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt
Führungen über den Baumwipfelpfad werden täglich angeboten. Außerdem finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Mehr über den Baumwipfelpfad in Prora erfährst du hier.
Nicht weit weg vom Baumwipfelpfad in Prora ist übrigens der sogenannte Koloss von Prora – ein zu Nazizeiten begonnener riesiger Gebäudekomplex, der damals jedoch nicht fertig gestellt wurde. Mehr dazu und noch viele weitere Tipps zu schönen Zielen auf der Insel Rügen findest du hier bei Sina im Blog „On Tour with Dogs“.
Mit dem Rasenden Roland über Rügen
Dunkelgraue bis schwarze Dampfwolken, ein kräftiges Rattern und Schnaufen begleitet vom typischen Hupen – das kannte ich schon vom Rasenden Roland. Denn so zeigte er sich oft schon von weitem, wenn ich in der Nähe der Bahnstrecke mit dem Auto unterwegs war. Gefahren war ich jedoch noch nie mit dieser schönen alten Schmalspurbahn. Zeit also, dies beim letzten Besuch auf Rügen endlich mal zu ändern.
Gleich mit dem ersten Zug morgens ging es von Göhren nach Binz. Zusammen mit einigen anderen Fahrgästen beobachtete ich zuerst einmal die Ankunft des Rasenden Rolands und die Rangierarbeiten der Lok. Was ab Baabe schon zur Herausforderung werden kann, war in Göhren noch leicht: einen Sitzplatz in den alten Waggons zu finden. Dabei ist es ein besonderes Erlebnis, zumindest einen Teil der Strecke auf der Plattform eines Waggons mitzufahren. So kannst du dir nicht nur den Fahrtwind – und den Ruß – um die Nase wehen lassen, sondern genießt echtes Dampfzug-Feeling.
Besonders gut gefallen hat mir, dass ich Rügen aus dem Rasenden Roland noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive entdecken konnten. Schließlich fährt die Schmalspurbahn zum Teil mitten durch Wälder und Felder. Und bei einem Tempo von maximal 30 Kilometern pro Stunde ist sie doch recht gemächlich unterwegs. Insgesamt braucht sie so für die Fahrt von Göhren nach Putbus mehr als eine Stunde. Den zweiten Teil der Fahrt ab Binz werde ich mir gerne beim nächsten Aufenthalt auf der Insel anschauen.
Produkte der Insel entdecken
Rügener Inselfrische
Wer mich kennt, weiß: Immer wieder halte ich auf Reisen Ausschau nach regionalen Produkten. Und auch auf Rügen habe ich wieder ein paar Leckereien entdeckt. Orientiert habe ich mich diesmal an Flyern, die in unserem Hotel Fürst Jaromar auslagen. Erster Anlaufpunkt war für mich die Rügener Inselfrische. Schließlich hatte ich schon die leckere Vanillecreme auf dem Frühstücksbuffet probiert und wollte nun wissen, was die Molkerei noch mehr zu bieten hat. Was ich im Verkaufsraum in Poseritz dann entdeckte, machte sofort Lust auf mehr. Und so habe ich mich reichlich eingedeckt mit Frischkäse, Fruchtquark und Marmelade. Außerdem habe ich im hauseigenen Café noch eine Zitronenmolke und eine Tasse Kaffee genossen. Echt lecker!
Rügener Senfmanufaktur
Weiter ging es dann nach Garz zur Rügener Senfmanufaktur. Erst mal war ich dort sehr angetan von der großen Auswahl an hausgemachtem Senf. Da alle Sorten zur Verkostung angeboten werden, konnte ich nicht widerstehen. Einige Überraschungen waren tatsächlich dabei. Entschieden habe ich mich aber schließlich für recht „normale“ Sorten. Aber da die Manufaktur auch übers Internet verkauft, werde ich wohl schon vor der nächsten Rügen-Reise nachkaufen und sicher weitere Sorten testen.
Mönchguter Hofbrennerei Zur Strandburg
Schließlich habe ich auf dem Rückweg zum Hotel noch die Mönchguter Hofbrennerei Zur Strandburg besucht. Die Fahrt nach Alt Reddevitz hat dabei schon etwas von Abenteuer. Denn über eine extrem schmale Straße geht es erst mal in den Ort. Und von dort fährst du dann auf einem ebenso schmalen Weg weiter bis zum Parkplatz auf einer Wiese. Da hoffst du wirklich, dass dir niemand entgegen kommt. Die Produkte lohnen aber unbedingt einen Besuch. Neben Whisky bietet die Brennerei Kräuter- und Fruchtliköre sowie Obstbrände und Geiste. Und als nicht-alkoholischen Genuss führt sie Fruchtaufstriche und Schokolade.
Telefon +49 38307 40429
Öffnungszeiten ganzjährig von Montag bis Samstag von 10.00 – 18.00 Uhr
Im Wintergarten des Cafés kannst du dich mit frisch gebackenen Kuchen- und Tortenspezialitäten sowie herzhaften Leckereien stärken. Außerdem gibt es dort leckere Shakes und Quarkspeisen aus der Molkerei.
Im Hofladen kannst du dich mit Milch sowie mit diversen Milchprodukten und Fruchtaufstrichen eindecken. Über Auswahl und Preise kannst du dich hier informieren.
Telefon +49 38303 90940
Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr
Telefon: +49 38308 34105 | Website: www.hofbrennerei-strandburg.de/
Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 12.00 – 15.00 Uhr
Durchpusten lassen am Strand
Nicht umsonst heißt es: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Und daher gehört für mich der Strandspaziergang zu jedem Rügen-Urlaub dazu. Schön eingemummelt mit dickem Anorak und Schal ging es zuletzt durch das Wäldchen direkt gegenüber vom Hotel in Thiessow über die Dünen an den Strand. Herrlich, sich den Wind durch die Haare wehen zu lassen. Wunderbar den Wellen zuzuhören, wie sie auf den Strand laufen. Und einfach nur schön, die Möwen zu beobachten.
Alleine war ich auf meinen Strandspaziergängen denn auch nie. Kinder ließen ihre Drachen steigen, Hunde stromerten durch den Sand und andere Spaziergänger stemmten sich genau wie ich gegen den Wind. Bei zügigem Tempo konnte ein Frösteln daher gar nicht erst aufkommen. Und richtig warm wurde es mir dann anschließend in der Sauna des Hotels. Ein wirklicher Genuss.
Mein Restauranttipp: Zum trauten Fischerheim
Fisch essen: Mindestens einmal muss es sein, wenn ich an der Ostsee bin. Auf Rügen gehört deshalb der Besuch des Restaurants „Zum trauten Fischerheim“ in Klein Zicker für mich unbedingt dazu. In der maritim eingerichteten gemütlichen Gaststätte findest du eine große Auswahl leckerer Fischgerichte. Dem Mann hat es „Hering satt“ mit Bratkartoffeln ganz besonders angetan. Mir hat die Scholle sehr gut geschmeckt. Doch keine Sorge – auch wer keinen Fisch mag, findet auf der Speisekarte eine schöne Auswahl. Da das Restaurant oft gut besucht ist, empfehle ich auf jeden Fall zu reservieren.
Telefon: +49 38308 30152
Mein Hoteltipp für Rügen: Hotel Fürst Jaromar
Auf Rügen ist seit Jahren das Hotel Fürst Jaromar in Thiessow auf der Halbinsel Mönchgut meine Wahl. Die Hotelanlage besteht aus acht Häusern und ist parkähnlich angelegt. Die geräumigen, ansprechend eingerichteten Zimmer bestehen aus Wohn- und Schlafbereich sowie einer kleinen Küchenzeile. Auf dem Frühstücksbuffet ist für eine große Auswahl an süßen und herzhaften Leckereien gesorgt. Was mir besonders gut gefällt, ist das Angebot an regionalen Spezialitäten. Wer sich für Halbpension entschieden hat, kommt abends in den Genuss eines leckeren 3-Gang-Menüs oder eines vielfältigen Buffets.
Besonders schätze ich außerdem das Wellness-Angebot des hierfür zertifizierten Hotels. Ob Massagen, Gesichtsbehandlungen oder Bäder – in den Händen der fachkundigen Mitarbeiterinnen der Wellness-Abteilung habe ich mich bisher immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Herrlich entspannen konnte ich außerdem immer im kleinen, feinen Saunabereich oder im schönen Pool des Hotels. Gut zu wissen übrigens: Wenn du nicht im Haupthaus, sondern in einem der Häuser auf dem Gelände untergebracht bist, erreichst du den Wellnessbereich bequem über einen unterirdischen Gang.
Telefon: +49 38308 345 | Website: www.jaromar.de
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
Warst du schon auf Rügen? Wenn ja – zu welcher Jahreszeit warst du dort und was sind deine Highlights? Ich bin schon gespannt auf deine Tipps in den Kommentaren.
Dir hat dieser Beitrag gefallen? Dann freue ich mich, wenn du ihn in den Social Media teilst.
Rügen ist einfach zu jeder Jahreszeit schön, auch wenn der Himmel grau ist und der Regen senkrecht fällt. ;-) Ich muss auch mal wieder hin, ist ja von Kiel nicht weit. Toller Artikel und schöne Bilder!
Herzlich,
Anna
Das freut mich sehr, dass dir der Artikel und die Bilder gefallen haben.
Ich war auch sehr froh, dass es in diesem Jahr mal wieder mit einer Rügen-Reise geklappt hat. Mal sehen, wann es wieder auf die Insel geht. Wenn du dann hinfährst, wünsche ich dir eine schöne Zeit.
Herzliche Grüße nach Kiel
Martina
Ich war auch schon ein paar mal auf Rügen. Immer wieder schön. Für mich ist das Jagdschloss Granitz unweit von Binz ein Highlight.
Der Ausblick vom Dach ist wunderbar. Eine Herausforderung für mich ist der Aufstieg. Es führt eine eiserne Wendeltreppe nach oben und man kann von oben bis nach unten schauen. Aber es lohnt sich.
Das glaube ich sofort, dass der Ausblick vom Jagdschloss Granitz ein Highlight ist. Der Mann war auch schon mal oben und fand es wunderbar. Leider war der Aufstieg gesperrt, als ich dort war. Ich sollte es unbedingt noch mal einplanen, wenn ich wieder auf Rügen bin.
Viele Grüße
Martina
Hallo Martina,
danke für Deinen Beitrag zu meiner Blogparade.
Nach Rügen habe ich es bisher leider noch nicht geschafft. Ich hoffe, das ändert sich bald :-)
Viele Grüße,
Sabine
Hallo Sabine,
sehr gerne :-)
Rügen lohnt sich wirklich sehr. Wir haben es aus Berlin ja nicht so weit, deshalb war ich schon ein paar Mal auf der Insel. Aber ich sollte es für dieses Jahr auch wieder einplanen. Mindestens ein Highlight fehlt mir nämlich noch bei meinen Rügen-Besuchen. Ich war tatsächlich noch nie an den Kreidefelsen. Vielleicht klappt das dann beim nächsten Mal auch endlich.
Viele Grüße
Martina