Heiß brennt die Sonne vom Himmel. Deutlich über 30 Grad Celsius soll es heute werden. Eigentlich ist es zu warm zum Wandern. Der Schweiß rinnt schon jetzt in Strömen, ohne dass wir uns bewegen. Trotzdem haben wir uns entschieden, den Keschtnweg von Feldthurns nach Klausen zu gehen. Schließlich verdankt der Weg seinen Namen den dort zahlreich vorhandenen Kastanien – auf südtirolerisch Keschtn genannt – oder genauer den imposanten Kastanienhainen, durch die der Weg führt. Und genau von ihnen erhoffen wir uns ausreichend Schatten für diese leichte Wanderung im Eisacktal.
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Auf dem Keschtnweg ab Feldthurns
Der Keschtnweg im Eisacktal führt von Neustift bei Brixen bis hinüber zum Rittner Hochplateau nach Oberbozen. Insgesamt ist er 63 Kilometer lang und lässt sich gut in drei oder vier Etappen aufteilen. Da wir nur eine davon wandern wollen, geht es für uns im Dorfzentrum von Feldthurns los. Praktischerweise hat uns ein Shuttle vom Hotel gleich dort abgesetzt. Schon nach kurzer Wanderung über die Dorfstraße biegen wir ab auf den Keschtnweg. Leicht ansteigend geht es zunächst einmal durch eine Wiese, bevor wir die ersten Kastanienhaine erreichen. Oben angekommen führt der gut markierte Weg weiter abwechselnd durch Wiesen und Wälder. Übrigens ist er auch Teil des Südtiroler Jakobswegs.
Gemütlich gehen wir voran. Dabei genießen wir die herrliche Aussicht hinein ins Villnösstal, hinunter zum Fluss Eisack oder hinüber in Richtung der Dolomiten. Immer wieder kommen wir auch vorbei an Bauernhöfen – oder wandern sogar direkt zwischen dem Haupthaus und den Wirtschaftsgebäuden hindurch. Bei einigen dieser Höfe können hungrige und durstige Wanderer sich direkt mit den selbst erzeugten Leckereien eindecken. Tatsächlich kommen wir hier so manches Mal in Versuchung.
Abstecher nach Kloster Säben
Nach einiger Wanderzeit fällt unser Blick zum ersten Mal zwischen Bäumen hindurch auf das bekannte Kloster Säben. Noch liegt es in einiger Entfernung unterhalb unseres Weges. Was wir aber schon sehen können: Auf den jetzt vor uns liegenden Abstieg wird ein recht steiler Aufstieg auf den Klosterberg folgen. Aber das ist es uns wert, trotz der inzwischen recht drückenden Hitze.
Kloster Säben gilt als einer der ältesten Wallfahrtsorte in Tirol. Seit 1678 leben dort Benediktinerinnen, weshalb das Kloster selbst nicht besichtigt werden kann. Dennoch lohnt sich der steile Weg hinauf auf den Berg. Immerhin bietet sich von der beeindruckenden Klosteranlage ein herrlicher Panoramablick. Und auch die vier Kirchen haben Kunstinteressierten einiges zu bieten. Vor allem die Fresken sind sehenswert.
Abstieg vom Keschtnweg nach Klausen
Vom Kloster Säben geht es recht steil über einen Waldweg und Steinstufen hinunter nach Klausen. Als wir durch das Steintor treten und die Altstadt erreichen, sind wir froh, dass wir den Keschtnweg nicht in umgekehrter Richtung gewandert sind. Bevor wir uns aber vom Hotel-Shuttle abholen lassen, wollen wir erst einmal die Zeit für einen Bummel durch das Städtchen nutzen. Dabei führt unser Weg an der kleinen Gasthausbrauerei Gassl Bräu vorbei. Diese Gelegenheit kommt uns gerade recht, um uns bei einem kühlen Bier zu erfrischen. Mangels eines freien Platzes genießen wir ein Gassl Bräu dann allerdings zusammen mit einer Pizza in der nahe gelegenen Pizzeria Torgglkeller.
Gut gestärkt erkunden wir schließlich Klausen. Das Städtchen ist bekannt als Kunst- und Dürerstadt. Schon vor hundert Jahren zog es Künstler dorthin und auch Albrecht Dürer legte auf seiner Italienreise einen Stopp ein. Besonders gefallen haben uns die hübschen alten Häuser mit ihren Erkern und den Zunftschildern. Kein Wunder, dass Klausen zu den schönsten Altstädten Italiens zählt.
Serviceinfo
Anreise
Wer nicht wie wir in den Genuss eines Hotel-Shuttles kommt, parkt am Ausgangspunkt der Wanderung sein Auto und kommt später mit dem Bus von Klausen zurück nach Feldthurns. Oder du machst es umgekehrt und nutzt die Parkplätze am Ziel in Klausen und fährst gleich mit dem Bus hinauf zum Start in Feldthurns. Die Busse verkehren auf der Strecke einmal pro Stunde.
Einkehrmöglichkeit
Pizzeria Torgglkeller
Sehr nett gesessen haben wir im Außenbereich der Pizzeria Torgglkeller in Klausen. Auch die Innenräume dort sehen gemütlich aus. Besonders beeindruckt haben mich die mit Tisch und Sitzplätzen ausgestatteten Weinfässer. Neben einer großen Pizza-Auswahl bietet die Speisekarte auch Südtiroler Spezialitäten. Wir hatten uns aber für die Pizza Margherita entschieden und waren sehr zufrieden. Sehr süffig fanden wir auch das Bier der benachbarten Gassl Brauerei – ein Helles für mich, ein Weißbier für den Mann.
Mein Hoteltipp für das Eisacktal
Wir haben uns eine Woche im Hotel Gnollhof verwöhnen lassen. Es liegt abgelegen hoch über dem Örtchen Gufidaun bei Klausen und bietet eine traumhafte Aussicht. Zum schönen Wellnessbereich gehört auch ein Infinitypool mit Ausblick auf das Villnösstal und die berühmten Geislerspitzen.
Buchen kannst du direkt im Hotel oder über diesen Link bei Booking.com (*).
Warst du schon einmal im Eisacktal? Was gehört zu deinen Highlights dort? Ich freue mich auf deine Tipps und Erlebnisse in den Kommentaren –
und wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
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Reiseziele 2019 – Inspiration für einen Urlaub im Eisacktal
Gute Ideen für Ausflüge und Touren findest du außerdem bei Get your Guide (*).
Hallo Martina!
Dein Artikel macht mir wirklich wieder riesige Lust auf Südtirol, und ich möchte am liebsten direkt loswandern!🤗
Das hört sich nach einer richtig schönen Genusswanderung an!
Liebe Grüße,
Sabrina von COUCHFLUCHT
Hallo Sabrina!
Das freut mich sehr. Südtirol ist für mich auch immer eine Reise wert!
Der Keschtnweg ist wirklich eine schöne Genusswanderung. Genau das Richtige, wenn man mal entspannt unterwegs sein will.
Liebe Grüße
Martina