Wissenswertes zum Teutoburger Wald?
Bis auf einen kleinen Abschnitt liegt der Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen. Auf gut 105 Kilometer Länge reicht er von Hörstel im Tecklenburger Land bis Horn-Bad Meinberg. Bekannte Städte sind Bielefeld, Minden, Herford und Paderborn. Die waldreiche und bergige Region lädt zum Wandern auf einem der zahlreichen, zum Teil zertifizierten Wanderwege ein. Geschätzt wird der Teutoburger Wald aber auch für seine sieben Heilbäder, die heute neben den klassischen Kuraufenthalten auch Angebote im Bereich Wellness bereithalten. Namhafte Heilbäder sind hier zum Beispiel Bad Salzuflen, Bad Oeynhausen und Bad Driburg.
1. Einen Spaziergang im Paderquellgebiet machen
Kurz nach meiner Ankunft im Teutoburger Wald mache ich mich auf den Weg zu einer Besonderheit. Denn mitten in Paderborn entspringt Deutschlands kürzester Fluss, die Pader. Auf einem Spaziergang im Paderquellgebiet entdecke ich immer wieder Quellen, die mal kräftig blubbern, oft aber auch nur ihre Kreise im Quellbecken ziehen. In sechs Paderarmen fließt das Wasser dann gemächlich durch das Stadtzentrum, bevor es bei der Stümpelschen Mühle zur Pader zusammenfließt. Ganz in der Nähe findet sich in den Paderwiesen übrigens ein ideales Plätzchen zum Chillen. Und wenn du den gesamten Fluss „erlaufen“ willst, kannst du dich von dort aus zur PaderWanderung Richtung Schloss Neuhaus aufmachen.
2. Streetart entdecken beim Stadtbummel durch Paderborn
Überrascht bin ich über die zahlreichen Kunstwerke, die ich auf meinem Bummel durch Paderborn entdecke. Besonders beeindruckt mich eine bemalte Hauswand. Darauf zu sehen ist der Stadtkern, aus dem sich Wasser ergießt. Tatsächlich hat die Stadt eine große Streetart-Community. Mehr dazu und was du sonst noch in Paderborn und Umgebung erleben kannst, erfährst du bei Janett auf dem Blog Teilzeitreisender.
3. Auf das Dach des Paderborner Doms steigen
Von außen habe ich den Paderborner Dom schon auf meinem Spaziergang entlang der Paderquellen bewundert. Umso neugieriger bin ich daher auf den Blick ins Innere und vor allem darauf, aufs Dach des Gebäudes zu steigen. Denn ich habe das Glück, an einer Turmführung teilnehmen zu können. Über eine enge Wendeltreppe geht es zuerst auf eine Zwischenebene. Von dort führt der Weg über einen schmalen Weg unter den Dachstuhl. Zu sehen sind dort die bis zu 90 Zentimeter dicken Gewölbe, von denen viele noch aus dem 13. Jahrhundert stammen. Die Stahlträger dagegen ersetzten 1946 die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Holzkonstruktion. Das Gute daran: So ist die Kirche heute deutlich besser gegen Feuer geschützt.
Zurück auf der Zwischenebene werfe ich einen genaueren Blick auf die acht Glocken im Turm. Über eine schmale Treppe steige ich dazu noch weiter hinauf. Besonders beeindruckt mich dabei eine Glocke mit dem klangvollen Namen „Jesus Christus unser Friede“. Nach dem „Dicken Pitter“ im Kölner Dom ist sie die zweitgrößte freischwingende Glocke in Deutschland und wirkt entsprechend gewaltig. Wie die einzelnen Glocken klingen, kannst du dir übrigens im Internet anhören. Bei der Turmführung kann ich es hautnah erleben und kann nur sagen: Ihre Lautstärke jedenfalls ist beeindruckend.
4. Auf Zeitreise im Heinz Nixdorf Museumsforum gehen
Mehr Zeit hätte ich gerne im Heinz Nixdorf Museumsforum – oder auch kurz HNF – gehabt. Denn dort begebe ich mich auf eine Zeitreise durch 5000 Jahre Informationsgeschichte. Dabei faszinieren mich die ersten Aufzeichnungen mit Zahlen und Schriftzeichen genauso wie die moderne Welt der Künstlichen Intelligenz. Überall warten außerdem Mitmachstationen darauf, die Technik aus den verschiedenen Epochen selbst auszuprobieren. Und wer mag, kann sich sogar von einem Roboter durchs Haus begleiten lassen.
Übrigens: Immer wieder präsentiert das HNF interessante Sonderausstellungen. Für aktuelle Informationen dazu lohnt der Blick auf die Website des Hauses. Bei meinem Besuch ist das Thema „Aufbruch ins All – Raumfahrt erleben“ zu sehen. Einen Fußabdruck nach Art des ersten Astronauten auf dem Mond habe ich dann mal eben dort in den Sand gesetzt.
5. In der Museumsschule Hiddenhausen die Schulbank drücken
Zurück auf die Schulbank geht es für mich in Hiddenhausen. Und auch wenn du froh bist, deine Schulzeit längst abgehakt zu haben: Ein Besuch der Museumsschule Hiddenhausen lohnt sich. Denn dort erlebst du eine Unterrichtsstunde wie vor 150 Jahren – stilecht auf alten Schulbänken und mit einem gestrengen „Fräulein Lehrerin“. Schnell wird klar, dass Schule damals und heute nicht vergleichbar sind. Das gilt auch für die Wohnverhältnisse des Lehrers. Denn er wohnte mit seiner Familie im Schulhaus. Wie beengt es dabei zuging, entdecke ich auf meinem Rundgang nach dem Unterricht.
6. Im Holzhandwerksmuseum alte Gewerke bestaunen
Ein sehenswertes Gutshaus mit typisch westfälischen Fachwerkhäusern lerne ich ebenfalls in Hiddenhausen kennen. Extra für meinen Besuch wird dort mit großem Getöse die alte Gattersäge angeschaltet. Sie gehört zum Holzhandwerksmuseum, das in zwei Scheunen von Gut Consbruch beheimatet ist. Mehr über die verschiedenen Gewerke im Holzhandwerk erfahre ich auf meiner Runde durch die Gebäude, wo mich außerdem die Menge an unterschiedlichen Werkzeugen beeindruckt. Nach soviel spannender Information kommt dann die kurze Verschnaufpause bei leckerem Kaffee und Kuchen im Café Alte Werkstatt ganz recht.
7. Glasbläserkunst in der Glashütte Gernheim bewundern
Gut erinnere ich mich, dass ich schon als Kind zum ersten Mal die Werkstatt eines Glasbläsers besucht habe. Schon damals war ich fasziniert, wie der Inhaber aus einem Klumpen Glas wunderschöne Kunstwerke gezaubert hat. In der Glashütte Gernheim – einem Standort des LWL-Industriemuseums – erfahre ich, wie die Glasherstellung in industrieller Form vor gut 200 Jahren aussah. Ein ganzes Fabrikdorf ist damals entstanden. Wie beengt die Arbeiter dort wohnten, kann ich mir nach einem Blick in eines ihrer Häuser gut vorstellen. Interessant zu sehen, sind aber auch die Produktionsgebäude. Und vollends fasziniert bin ich dann in der Galerie der Glashütte.
8. Sich in Petershagen auf die Spuren der Störche begeben
Als ich vom Storchendorf Petershagen hörte, war ich sofort begeistert. Denn der Storch hat für mich eine ganz besondere Faszination. Und mit dieser Meinung bin ich wohl nicht alleine. Immerhin sind in Deutschland zahlreiche Kameras auf Storchennester gerichtet, um schon beim Eintreffen der Vögel ist die Begeisterung groß. Einen echten Storch sehe ich in Petershagen übrigens nicht. Wie es in einem solchen Nest aussieht, schaue ich mir aber im Storchenmuseum an – und bin vor allem über das Gewicht erstaunt. Satte 960 Kilogramm wiegt das gute Stück, wenn es vollständig ist. Da könnte der eine oder andere Kamin wohl unter der Last in die Knie gehen.
9. Highlights zwischen Bielefeld und Herford erkunden
Nur einen Bruchteil der Highlights im Teutoburger Wald konnte ich an einem Wochenende selbst erkunden. Neugier auf einen weiteren Besuch hat die Region auf jeden Fall geweckt. Ein paar Ideen für Aktivitäten habe ich schon auf Blogs einiger Kolleginnen entdeckt:
Da geht es zum Beispiel nach Bielefeld, in die Stadt, die es Erzählungen zufolge gar nicht gibt. Bettina vom Blog Op Jück zeigt dir, dass es sich dabei nur um eine Legende handelt und was du in der Stadt alles entdecken kannst. Wenn du zu Schulzeiten auch das Buch „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff gelesen hast und einen Ort des Geschehens schon immer mal kennenlernen wolltest, folgst du am besten Eva vom Blog Burgdame nach Brakel. Schöne Wanderungen zeigen dir Jutta vom Blog „Ich einfach unterwegs“, Yvonne vom Blog Fernwehyvi und Simone vom Outzeit-Blog. Und wenn du dann einfach nur noch entspannen willst, lässt du dich am besten von Franziska auf dem Blog Coconut Sports in die H2O-Saunawelt in Herford entführen.
Mein Restauranttipp im Teutoburger Wald: Historisches Gasthaus Buschkamp
Sehr gut gegessen habe ich im Historischen Gasthaus Buschkamp. Das Restaurant bietet westfälische Küche in einer modernen Form und trägt dafür auch das Gütezeichen „Westfälisch Genießen“. Dass es auch Teil der Slow-Food-Bewegung ist, lässt sich beim Blick auf die Speisekarte leicht erahnen. Entschieden habe ich mich für Sautierte Pfifferlinge mit Kräutern und Ackersalat als Vorspeise, Zanderbäckchen in schwarzem Olivenöl und mit Bandnudeln als Hauptgang sowie Schokoladencreme mit Sorbet von Duftgeranien als Dessert.
Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr
Montag und Dienstag sind Ruhetage.
Telefon: +49 521 492800
Mein Hoteltipp für den Teutoburger Wald: Welcome Hotel in Paderborn
Übernachtet habe ich bei meiner Reise in den Teutoburger Wald im Welcome Hotel in Paderborn. Das Haus ist ein klassisches Business-Hotel und liegt in unmittelbarer Nähe zu den Paderwiesen. Die Innenstadt erreichst du von dort zu Fuß in knapp 15 Minuten. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der sehr freundliche Service an der Rezeption.
Zum Frühstück bietet das Welcome Hotel ein umfangreiches Buffet. Sowohl Fans süßer als auch herzhafter Leckereien finden darauf am Morgen eine große Auswahl. Und wenn du am Abend gleich vor Ort bleiben möchtest, kannst du im Restaurant des Hauses gut essen. Bei meinem Besuch habe ich den Heidschnucken-Burger und das Paderborner Pilgerbier getestet und war damit sehr zufrieden.
Telefon: +49 5251 28800
Mit der Bahn ist Paderborn ebenfalls gut erreichbar, auch wenn es zurzeit nur wenige ICE- bzw. IC-Direktverbindungen gibt. Die 1,5 Kilometer vom Hauptbahnhof bis zum Hotel kannst du gut zu Fuß zurücklegen. Alternativ nutzt du den Bus.
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
Warst du schon mal in Paderborn? Welche Tipps hast du für Unternehmungen in der Stadt? Schreib mir gerne deine Tipps und Anregungen in die Kommentare. Ich bin schon sehr gespannt.
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Im Teutoburger Wald war ich auf Einladung des dortigen Tourismusverbands unterwegs. Die Recherchereise wurde im Rahmen des EFRE-Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ durchgeführt. Inhalt und Umfang meines Beitrags bleiben davon jedoch genauso unbeeinflusst wie meine Meinung. Vielen Dank noch mal an dieser Stelle für die interessanten Erlebnisse und kulinarischen Genüsse vor Ort.
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