Warum in die Ferne schweifen? Das fragt Jessica in ihrer aktuellen Blogparade auf ihrem Blog Yummy Travel. Wenn ich direkt gefragt werde, antworte ich gerne im Scherz: „Zuhause kennt mich doch jeder.“ Aber Spaß beiseite: Seit ich denken kann, reise ich wahnsinnig gerne. Ich liebe es, Neues kennenzulernen – andere Länder, Kulturen und Sprachen. Ich schätze es aber genauso, Orte, an denen ich mich wohlfühle, immer wieder zu bereisen. Was also macht für mich die Faszination Reisen aus? Ein paar Fragen, die Jessica mit auf den Weg gibt, will ich dazu gerne beantworten.
Warum bist du ein Reisender?
Ich glaube, die Lust am Reisen steckt einfach in mir. Schon als Kind war ich vor unseren Urlaubsreisen immer ganz aufgeregt und konnte kaum abwarten, bis es morgens endlich losging. Vorbilder dazu hatte ich in meiner Familie einige. So reisen auch meine Eltern gerne, obwohl sie sich meist auf Ziele in den Alpen beschränken. Erst Ende Juni habe ich sie dabei noch mal ein paar Tage an den Achensee begleitet. Ein Vorbild für Fernreisen habe ich vor allem in einer Cousine meines Vaters gefunden. Ihre Erzählungen von Reisen nach Ägypten, Israel, in die USA oder damals noch in die Sowjetunion habe ich immer ganz gespannt verfolgt. Und ganz besonders fasziniert haben mich Berichte und Reiseziele eines Kollegen von meinem Vater. Spätestens dann wusste ich: Dahin will ich auch.
Heute versuche ich, so oft wie möglich zu reisen. Das müssen nicht immer Fernreisen sein. Auch die Wochenend-Auszeit an der Ostsee zählt für mich dazu. Natürlich liegen zwischen meinen Reisen immer wieder größere Abstände, in denen ich zu Hause in Berlin bin. Wenn diese allzu groß werden, spüre ich in mir aber immer heftiger das Kribbeln, das mich zur nächsten Reise antreibt. Deshalb versuche ich auch, zwischendurch zumindest kurze Reisen einzustreuen. Ein Ziel von mir ist aber ganz klar, künftig die Themen Reisen und Arbeiten besser zu verbinden und dadurch mehr unterwegs zu sein.
Was macht die Faszination Reisen für dich aus?
Reisen heißt für mich: andere Regionen und Länder zu entdecken, fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen und Sprachkenntnisse endlich einmal vor Ort einsetzen und erweitern zu können. Wie gut sich dies verbinden lässt, habe ich zum Beispiel auf unserer Rundreise durch Costa Rica erlebt. Wir haben unheimlich viel vom Land und seiner wunderbaren Natur gesehen. Und dadurch, dass ich mich mit den Ticos – wie sich die Einwohner dort nennen – in ihrer Sprache unterhalten konnte, haben wir viele zusätzliche Tipps bekommen und hatten zahlreiche schöne Begegnungen.
Doch der Reiz des Reisens liegt für mich auch im unterwegs sein. Dann spüre ich ein Gefühl von Freiheit – und das völlig unabhängig vom Reiseziel. Denn reizvoll sind für mich alle Arten von Reisen, bei denen ich irgendwie aktiv sein oder Neues entdecken kann. Dazu gehören Rundreisen genauso wie Ausflüge von einem festen Standort aus. Aber auch für Städtereisen, Wanderungen oder Radtouren kann ich mich begeistern.
Ist es für dich eine Alternative, dein Reiseverhalten einzuschränken?
Aus heutiger Sicht kann ich es mir nicht vorstellen, mein Reiseverhalten einzuschränken. Im Gegenteil. Ich wäre gerne noch mehr unterwegs. Denn meine Reise-Bucketlist ist noch unendlich lang. Es gibt noch so viele Regionen, wo ich unbedingt einmal hinreisen möchte. Und es gibt noch so viele Orte, an die ich wieder einmal zurück möchte. Gefühlt wird die Liste meiner Reiseziele also eher länger.
Hat sich dein Reiseverhalten jemals geändert?
Ganz klar ist meine Bandbreite beim Reisen größer geworden. Das gilt für die Reiseziele genauso wie für meine Aktivitäten vor Ort. Angefangen hat schließlich alles als Kind mit Wanderungen in den Bayrischen Alpen. Aber auch da zog es mich schon weiter weg. Begeistern konnte ich meine Eltern schließlich für Urlaube an der italienischen Adria und Riviera, für Mallorca und Teneriffa sowie für eine Spanien-Portugal-Rundreise. Dadurch eröffneten sich schon einmal neue Welten bevor ich mit 18 Jahren zu meiner ersten Fernreise nach Kanada gestartet bin. In den letzten Jahren war ich vor allem in Europa unterwegs. Aber auch Fernziele sollen künftig wieder für den guten Reise-Mix sorgen.
Wandern habe ich übrigens als Kind gehasst. Und lange hätte ich mir nicht vorstellen können, daran Spaß zu finden. Doch heute genieße ich es, zusammen mit meinem Partner durch die Berge zu streifen. Wunderbar finde ich, wenn wir beide nach kurzer Wegstrecke hinter der trubeligen Bergbahn fast völlig alleine zu sein scheinen. Diese Ruhe zusammen mit der Bewegung finde ich herrlich entspannend.
Kennst du Menschen, die sich selbst einsperren?
Zugegeben: Ich kenne nicht viele Menschen, die mit Reisen so gar nichts anfangen können. Ein paar davon gibt es aber doch. Entweder finden sie es zu Hause einfach am schönsten oder aber sie fühlen sich von Organisation und Vorbereitung einer Reise völlig überfordert. Unterstützung lehnen sie jedoch ab. Doch auch wenn ich dies schade finde, respektiere ich es. Gerne lasse ich die Menschen in meinem Umfeld aber an meinen Reiseerlebnissen teilhaben, wenn sie dies möchten. Und ich freue mich, wenn ich ihnen dann doch durch Fotos und Berichte die Region ein wenig näher bringen kann.
Lässt du dich zum Beispiel durch Medienberichte abschrecken?
Direkt abschrecken lasse ich mich von Medienberichten nicht, was das Reisen angeht. Tatsächlich würde ich im Moment aber nicht überall hin reisen. Einzelne Länder würde ich durchaus auf einen späteren Zeitpunkt vertagen und hoffen, dass sich die Situation dort wieder entspannt. Allerdings würde ich mich bei diesen Entscheidungen weniger von den Medien als von der Lageeinschätzung des Auswärtigen Amtes leiten lassen.
Wie sieht es bei dir aus? Was fasziniert dich an Reisen? Ich freue mich sehr über deine Gedanken dazu in den Kommentaren.
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