Teetafel mit Mousse au Chocolat zum Dessert beim Walking Dinner von Bremen kulinarisch

Bremen kulinarisch entdecken


Werbung|Bloggerreise Bremen – sofort fällt mir dazu die Hanse ein, die Vereinigung der Kaufleute in vergangenen Jahrhunderten. Mit kulinarischen Genüssen hätte ich die Hansestadt zumindest nicht sofort verbunden. Umso neugieriger war ich, mit der BTZ Bremen kulinarisch zu entdecken und typische Leckereien vor Ort kennenzulernen.

historische Kaufmannshäuser am Marktplatz in Bremen

Bremen kulinarisch beim Walking Dinner

Allzu schade wäre es natürlich gewesen, in Bremen den Blick nur auf Kochtopf und Teller zu richten. Als perfekt erwies sich daher die Idee, die Stadt bei einem Walking Dinner zu erkunden. Das hatte den Vorteil, gleich mehrere Restaurants zu erleben und ganz nebenbei beim Bummel zu den drei Stationen die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt kennenzulernen. Sehr lebendig erzählt wurden die interessanten Geschichten dahinter von Stadtführerin Yvonne Frank.

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Start zum Walking Dinner war der Roland am Markt. Damit befanden wir uns auch gleich mitten im historischen Zentrum von Bremen mit Rathaus, Bremer Stadtmusikanten, Haus Schütting, Baumwoll- und Tabakbörse sowie St. Petri Dom in kurzer Laufdistanz. Quirlig und dennoch gemütlich so war mein Eindruck der Bremer Altstadt. Und wer einen Moment der Ruhe sucht, findet auch dafür einen ganz besonderen Rückzugsort: den Bibelgarten an der Südseite des Doms. Mehr als 60 verschiedene Pflanzen, die überwiegend auch in der Bibel erwähnt wurden, sind dort zu sehen.

historisches Rathaus von Bremen
Statue des Bremer Roland vor dem historischen Rathaus
Statue der Bremer Stadtmusikanten an der Seite des historischen Rathauses
Bibelgarten neben dem Bremer Dom St. Petri

Eine Kuriosität fand ich auf unserem Rundgang vor der ersten Station des Walking Dinners noch besonders bemerkenswert: das Bremer Loch. Was auf den schnellen Blick aussieht wie ein schön gestalteter Kanaldeckel, ist eine große in den Boden eingelassene unterirdische Spardose. Wer eine Münze hineinwirft, erhält dafür einen ganz besonderen Dank. Denn aus dem Bremer Loch ertönt eine Tierstimme aus dem Quartett der Stadtmusikanten.

in den Boden in der Nähe des Rathauses eingelassene große unterirdische Spardose genannt Bremer Loch

Auf zum ersten Gang im Bremer Ratskeller

Nach dieser interessanten Einstimmung hieß es dann, Bremen kulinarisch zu entdecken. Für den ersten Gang des Walking Dinners ging es hinab in den Bremer Ratskeller. Eine Ahnung von der wunderbaren Atmosphäre dieses historischen Ortes bekam ich schon auf der steilen Treppe. Nach wenigen Schritten eröffnet sich den Gästen ein guter Überblick über das Restaurant: Holzstühle an großen dunklen Eichentischen, zur Linken große hölzerne Weinfässer mit üppigen Verzierungen in die Gewölbe eingepasst, zur Rechten hölzerne Separées, Priölken genannt, und im Hauffsaal im hinteren Bereich große Fresken an den Wänden – ein wirklich stimmungsvolles Ambiente.

Eingang zum Bremer Ratskeller
stilvolle Atmosphäre vor einem reich verzierten Holzweinfass im Gewölbe des Bremer Ratskellers
Wandfresco im Gewölbe des Hauffsaals im Bremer Ratskeller
hölzernes Priölken
Blick in eines der Separées im Bremer Ratskeller

Untrennbar mit dem Norden und der Küste verbunden ist für mich Fisch. Nun liegt die Stadt zwar nicht direkt an der Nordsee, dennoch war ich gespannt, ob Bremen kulinarisch die Erwartungen dazu erfüllen würde. Und tatsächlich: Als ersten Gang des Walking Dinners servierte der Bremer Ratskeller gebeizten Lachs mit Gurkensalat zwischen zwei Kartoffelpuffern. Dazu gab es einen Riesling, der mit seiner leichten Säure wunderbar mit der Vorspeise harmonierte. Beides zusammen war für mich ein echter Genuss.

erster Gang des Walking Dinner bei Bremen kulinarisch entdecken

Soweit ich weiß, ist der Bremer Ratskeller übrigens auch das älteste Restaurant, in dem ich bisher gegessen habe. Immerhin reicht seine Geschichte bis 1405 zurück. Seit 2004 zählt er außerdem zum UNESCO Welterbe. Wer möchte, kann zu festen Terminen auch an Kellerführungen teilnehmen. Besonders reizen würde mich die Kellerführung Premium mit fünf Weinen und passenden Schokoladen: also ein echter Grund zum Wiederkommen.

Bremer Spezialität zum Hauptgang

Schnell ging es nach diesem leckeren Start in das abendliche Schlemmen weiter zur nächsten Station. Im Hotel Atlantic wartete schließlich schon der Hauptgang. Auf dem Weg dorthin durch Bremens berühmte Böttcherstraße mit ihren typischen Backsteinhäusern blieb aber trotzdem noch Zeit, interessante Details rund um die Gebäude zu entdecken – vom goldenen Fasadenrelief über den Handwerkerhof und die Skulpturen „Der Tag“ und „Der Abend“ bis hin zum Glockenspiel, dem ich am Nachmittag schon gelauscht hatte.

großes goldfarbenes Relief an einer Fassade zu Beginn der Bremer Böttcherstraße
in die Hauswand eingearbeitete Figuren im Handwerkerhof an der Bonbonmanufaktur
Tier-Statue in der Böttcherstraße steht für die Nacht
Glocken aus Meissener Porzellan im Glockenspiel der Bremer Böttcherstraße

Spuren alter Schätze zeigt auch das Hotel Atlantic in Form von Ausgrabungsfunden. Ansonsten ist das Haus sehr stylish, aber hervorragend in sein historisches Umfeld integriert. Im Wintergarten servierte das hauseigene Restaurant Alto den Hauptgang des Walking Dinners: Bremer Kükenragout – ein Gericht aus Stubenküken, Krabbenschwänzen, Spargel und Reis. Die moderne Interpretation des Kükenragouts sorgte bei den Bremerinnen in der Runde erst mal für großes Erstaunen. Allerdings war es mir bis zu diesem Abend völlig unbekannt und so ließ ich mich gerne überraschen, was dem Koch auch in positiver Form gelang.

alte Schätze, die bei Ausgrabungen zu Tage kamen ausgestellt im Hotel Atlantic
traditionelles Gericht in Bremen bestehend aus Stubenküken, Flusskrebsschwänzen, Spargel und Reis in einer modernen Variation

Bremen kulinarisch abschließen mit Tee und Schokolade

War schon die Gegend rund um das historische Rathaus ein echter Hingucker, so kam noch eine Steigerung auf dem Weg zum Dessert. Denn die letzte Station des Walking Dinners lag im Schnoorviertel, ein wunderschönes Viertel mit schmalen Gässchen, putzigen kleinen Häuschen und Lokalen und interessanten Läden. Schon der Blick durch deren Fenster war viel versprechend. Gerne würde ich mir diese Gegend noch mal gemütlich während der Geschäftsöffnungszeiten anschauen und stöbern. Ich bin sicher, ich würde dort viele schöne Dinge und Leckereien entdecken.

Häusschen an einem kleine Platz im Bremer Schnoorviertel
schmale Gasse im Bremer Schnoorviertel

Lecker war übrigens auch der dritte Gang und damit auch Abschluss des Walking Dinners in einem dieser putzigen Häuschen im Schnoor, dem Teestübchen. Zum Dessert servierte das Teestübchen Mousse au Chocolat an Früchten. Passend für den hohen Norden gab es dazu einen guten Schwarztee. Wohlgefühlt habe ich mich zu später Stunde auch in der heimeligen Atmosphäre. Liebevoll eingerichtet mit alten Holzmöbeln, ein großes Teesortiment präsentiert in einer hölzernen Anrichte, darauf eine historische Registrierkasse und den Tee stilecht serviert in schönem Porzellan mit Zwiebelmuster – hier stimmte einfach alles. Bewundert habe ich außerdem die beiden netten Damen vom Service, die locker und flott Dessert und Getränke über eine schmale, steile Treppe aus einer der oberen Etagen ins Erdgeschoss transportierten.

Café und Restaurant Teestübchen in einem kleinen Fachwerkhaus im Bremer Schnoorviertel
Tee sortiert in einer alten Anrichte aus Holz im Teestübchen
stilecht dekoriert mit alter Registrierkasse im Teestübchen
Dessert des Walking Dinners bestehend aus Mousse au Chocolat und traditionellem Tee

Mein Fazit: Für mich war Bremen kulinarisch und touristisch eine Entdeckung. Auf jeden Fall ist die Stadt mehr als nur eine Reise wert. Denn ich bin sicher, sie hat noch einiges mehr zu bieten, als ich an diesem Abend gesehen habe.

Warst du schon mal in Bremen? Wie hat es dir dort gefallen? Welche Highlights sollte ich mir bei meinem nächsten Besuch dort unbedingt ansehen oder probieren? Ich freue mich, wenn du deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren teilen magst.

Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse.

Meine Empfehlungen

Bremer Ratskeller
Restaurant mit langer Tradition gleich im Kellergewölbe des historischen Rathauses. Die Küche dort bietet regionale und deutsche Küche auf gehobenem Niveau. Außerdem findest du eine große Weinauswahl. Zu festgelegten Terminen werden Kellerführungen angeboten.
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag von 11 bis 24 Uhr
http://www.ratskeller-bremen.de/

Teestübchen
Gemütliche Lokalität im Schnoor. Neben Tee bekommst du hier natürlich auch Kaffee und andere Getränke. Anders als der Name vermuten lässt, ist das Teestübchen auch Restaurant und Café. Öffnungszeiten: Sonntag – Donnerstag 10 bis 18 Uhr, Freitag und Samstag 10 bis 22 Uhr
http://www.teestuebchen-schnoor.de/

Stadtführung mit Yvonne Frank
Lebendige Stadtführungen mit Geschichten rund um die Bremer Sehenswürdigkeiten. Für die Mondschein-Touren gibt es neben festlegten Terminen auch die Möglichkeit zu individueller Vereinbarung. Buchbar sind außerdem spezielle Touren.
http://stadtmusikanten-bremen.de/

Dieser Artikel entstand auf einer Bloggerreise. Vielen Dank an die Bremer Touristik-Zentrale und an Erlebnis Bremerhaven, die mich dazu eingeladen haben. Inhalt und Umfang meines Beitrags bleiben davon unbeeinflusst. Das gilt genauso für meine Meinung und die Empfehlungen, die meine eigenen sind.

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8 Kommentare zu „Bremen kulinarisch entdecken“

  1. Guten Tag Frau Schäfer,
    Ein toller Blog! Sehr Ansprechend
    Und informativ. Sie haben ein „Händchen “ dafür.
    Danke für die Erwärmung. … der Stadtmusikanten Homepage.
    Das empfinde ich als eine nette Geste. Das ist eine große Hilfe für uns drei Freunde(Ute. Und Torsten ), mit einer tollen Ideen und einen sozialen Gedanken, um die Thematik der Stadtmusikanten.
    Wenn Sie in Bremen sein sollten, dann lassen Sie es mich wissen.
    Herzlichen Dank.
    Yvonne Frank

    1. Martina Schäfer

      Guten Tag Frau Frank,
      ich freue mich sehr, dass Ihnen mein Blog gefällt.
      Ihre Stadtführung habe ich wirklich sehr genossen und als sehr kurzweilig und informativ erlebt. Sehr gelungen finde ich übrigens auch Ihr Buch. Vielen Dank noch mal für dieses nette Geschenk zum Abschluss des Abends.
      Gerne melde ich mich, wenn ich wieder in Bremen bin.
      Liebe Grüße
      Martina Schäfer

  2. Pingback: Knipsen und kosten: #tastebremen – eine Bloggerreise | Bremen Blog

  3. Pingback: Kaffee und Bier in Bremen: meine Empfehlung für gute Adressen

    1. Martina Schäfer

      Moin,
      das freut mich sehr. Dann wünsche ich viel Spaß beim Ausprobieren.
      Herzliche Grüße nach Bremen
      Martina

  4. Moin Moin / Servus.

    Wirklich sehr gut , viel und vor allem Informativ geschrieben.

    Ich komme ehemals aus Bremen (lebe und arbeite aber glücklich in meiner Wahlheimat München – weil in der Nähe der Berge!).

    Natürlich darf man nicht vergessen, dass das Bremen so wie es hier aufgezeigt ist, nicht das gesamte Bremen ist (dazu gehört ja normalerweise auch Bremerhaven …). Aber ich höre immer wieder hier von Bekannten und Freunden, wie schön doch Bremen im Urlaub war ;-)

    Und – Die Innenstadt nebst Schnoor ist wirklich – auch für Bremer selbst – sehr schön ;-)

    LG aus München … die auch immer noch eine Reise wert ist ;-)

    1. Martina Schäfer

      Moin Moin und Servus,
      das freut mich doch sehr von einem ehemaligen Bremer zu lesen. Stöber gerne noch ein wenig weiter hier auf dem Blog. Dann findest du auch einen Beitrag über Bremerhaven. Denn du hast recht: Die beiden Städte gehören unbedingt zusammen – und lohnen sich beide sehr.

      LG nach München – in eine meiner Lieblingsstädte
      Martina

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