Tschüss Karibik hieß es schneller als gedacht. Nach zwei Tagen mussten wir schon wieder Abschied nehmen von Cahuita, dem kleinen Ort mit den bunten Häuschen an Costa Ricas Karibikküste. Auf unserer zweiwöchigen Rundreise mit dem Mietwagen ging es weiter ins Landesinnere in Richtung der Nationalparks Braulio Carillo und Vulkan Arenal.
Erste Station Horquetas de Sarapiqui
Zuerst einmal führte unser Weg eine ganze Weile durch schon bekannte Gegenden. Doch was wir auf dem Weg von San José an die Karibikküste in strömendem Regen erlebten, konnten wir nun bei Sonnenschein genießen. Und dadurch wirkte nicht nur alles viel freundlicher. Wir gewannen auch noch einmal neue Eindrücke von der Region.
Ziel unserer Fahrt ins Landesinnere war die Hacienda La Isla in Horquetas de Sarapiqui. Die Lodge liegt herrlich mitten im Dschungel und bietet einen idealen Standort für zahlreiche Unternehmungen: Besuch im Nationalpark Braulio Carrillo, Fahrt mit der Aerial Tram durch den Regenwald, Ausritte, Rafting und einiges mehr. Da wir gegen Mittag dort ankamen und am nächsten Tag schon weiterreisten, mussten wir uns entscheiden. Wir wählten die Bootstour auf dem Rio Sarapiqui. Netterweise reservierte uns der freundliche Betreiber der Hacienda schnell telefonisch die Tickets. Und so machten wir uns kurz nach unserer Ankunft auf zum Startpunkt im Städtchen Puerto Viejo.
An der Bootsanlegestelle erlebten wir dann eine Überraschung: Da wir in der Nebensaison reisten, waren wir die einzigen Gäste. Umso mehr genossen wir die Erklärungen des Bootsführers auf der zweistündigen Tour. Und auch wenn wir weniger Tiere zu sehen bekamen, als wir erhofft hatten, gab es doch einiges zu entdecken. Wann kommt man schon mal Kaimanen, Leguanen und auch einigen exotischen Vögeln derart nah? Lautstark machten außerdem die Brüllaffen auf sich aufmerksam.
Abends zurück in der Lodge wartete schließlich noch ein besonderes Erlebnis auf uns: Stromausfall nach einem heftigen Gewitter mit Blitzeinschlag in der nahen Trafostation. Für uns hieß das: Dinner mit Hindernissen. Zuerst einmal fanden wir den Weg von unserem Zimmer im Nebengebäude zum Haupthaus nicht. Denn es herrschte absolute Dunkelheit. Zum Glück wurden wir schließlich mit der Taschenlampe abgeholt. Das Dinner fand zwar statt – aber ohne Dessert, da die Küchentechnik ohne Strom natürlich nicht funktionierte. Im Anschluss an das Essen standen wir dann noch vor weiteren Herausforderungen. Zurück im Zimmer galt es, sich ohne Licht zurechtzufinden. Gar nicht so einfach in fremder Umgebung. Hinzu kam: Ventilator und Wasserspülung fielen mangels Strom ebenfalls aus. Und dann die Frage: War das Licht eigentlich zuletzt an oder aus? Als es mitten in der Nacht im Zimmer hell wurde, wussten wir es wieder. Aber das Schöne an solchen Erfahrungen: Sie bleiben als lustige Erinnerung und bieten Stoff zum Erzählen.
Auf zum Vulkan Arenal
Nach einem ausgiebigen Frühstück neben dem hauseigenen Teich – und mit tierischen Besuchern – fuhr wir weiter Richtung Vulkan Arenal. Da dieser der aktivste Vulkan Costa Ricas ist, waren wir schon sehr gespannt, ob wir davon etwas merken würden. Immerhin bot unser Hotel Los Lagos einen wunderbaren Blick auf den Vulkan. Da wir hier zwei Nächte verbringen würden, nahmen wir uns erst einmal ausgiebig Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden. Eine Eruption des Arenals erlebten wir übrigens auch – ein leichtes Grummeln auf das der Ausstoß einer kleinen Aschewolke folgte. Abends konnten wir außerdem immer wieder ein Aufglimmen von Lava am gegenüberliegenden Berg beobachten.
Am nächsten Morgen buchten wir ein ganz besonderes Erlebnis: eine Canopy-Tour. Dabei rauschst du – gesichert mit Bergsteiger-Ausrüstung – an Stahlseilen durch die Urwaldwipfel. Zuerst war ich skeptisch, ließ mich aber dann doch überzeugen mitzumachen und hatte einen Wahnsinnsspaß dabei. Die Canopy-Tour des Hotels Los Lagos reicht über 13 Plattformen und 2,8 Kilometer. Leider hat uns an der vorletzten Plattform der typische heftige Regenguss erwischt, sodass wir reichlich verschmiert am Ziel ankamen. Von dort wurden wir per Traktor und Anhänger abgeholt und zurück ins Hotel gebracht.
Nachmittags gönnten wir uns schließlich noch Erholung pur. Denn das Los Lagos verfügt über heiße Quellen. Diese sind miteinander verbunden und werden nach talwärts immer kühler. Es ist ein wahrer Genuss, hier von Becken zu Becken zu wandern, sich ins warme Wasser zu setzen und vor sich hin zu träumen. Ein perfekter Abschluss der zwei Tage am Vulkan Arenal, bevor wir am nächsten Tag Richtung Nationalpark Rincón de la Vieja aufbrachen.
Wer von euch war schon mal im Landesinneren von Costa Rica unterwegs? Mögt ihr in den Kommentaren erzählen, was ihr dort erlebt habt? Ich freue mich darauf.
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