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Slow Food Travel – schon der Name ist vielversprechend und klingt wie geschaffen für alle, für die reisen und genießen einfach zusammengehört. Im Gailtal und im Lesachtal in Kärnten ist beides tatsächlich Programm. Denn die beiden Täler sind die weltweit erste Slow-Food-Travel-Destination. Was sich genau dahinter verbirgt, konnte ich auf einer Bloggerreise gerade selbst vor Ort erkunden. Gerne stelle ich dir das Projekt vor und nehme dich mit auf einen Streifzug durch die Region.
Slow Food Travel – Was bedeutet das?
Unter der Marke Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten haben sich inzwischen 24 Anbieter im Gailtal und im Lesachtal zusammengeschlossen. Ihre Philosophie ist es, regional Typisches anzubauen und zu verarbeiten – und zwar nach traditioneller Art und mit der nötigen Zeit zum Wachsen und Reifen. Dabei lassen sie sich gerne über die Schulter schauen. Und wer mag, kann auch mit Hand anlegen. Geschaffen wurden dazu verschiedene Erlebnisbausteine, die du im Sommer einzeln oder als Paket buchen kannst. Informationen zu Terminen und Kosten findest du direkt auf der Seite von Slow Food Travel.
Der Gailtaler weiße Landmais beim Bauernhof Brandstätter
Zu meinem ersten Genusserlebnis führte der Weg auf den Hof von Sepp Brandstätter nach Mauthen. Auf seinem Acker baut er den Gailtaler weißen Landmais an. Und wenn du jetzt denkst: Mais ist doch gelb. Dann geht es dir wie mir vor meiner Reise nach Kärnten. Doch tatsächlich ist der Landmais eine uralte Sorte aus der Region, die sehr hell, fast durchscheinend weiß schimmert. Frei von Gentechnik ist der Mais von Sepp Brandstätter außerdem und wird in traditioneller Weise angebaut. Das heißt, die Ackerflächen bekommen ausreichend Zeit zur Bodenerholung und eine geeignete Beipflanzung sorgt zum Beispiel für die Beschattung und die Versorgung mit Nährstoffen.
Nach der Ernte verarbeiten die Brandstätters ihren weißen Landmais zu Maismehl und Maisgrieß. Nach der Phase des Lufttrocknens werden die Körner dazu aus den Kolben gelöst. In einer Windmühle werden sie dann von sämtlichen Verunreinigungen befreit und anschließend noch mal gründlich überprüft. Erst danach kommen sie in die hauseigene Mühle. Das Maismehl und den Maisgrieß verkauft Sepp Brandstätter dann direkt ab Hof, an die Gastronomie in der Region – und über das Internet an Kunden aus aller Welt.
Wie gut der Gailtaler weiße Landmais schmeckt, hatten wir schon am Abend vorher im Hauptgang unseres Dinners erfahren. Umso mehr freuten wir uns, dass wir nach der Produktionsvorführung mit Polenta-Häppchen aus Maisgrieß verwöhnt wurden. Rezepte für die Verwendung findest du übrigens auch auf der Website von Sepp Brandstätter.
Beim Edelgreißler Herwig Ertl
Vom Bauernhof Brandstätter ging es weiter zu Kärntens köstlichstem Eck, wie Edelgreißler Herwig Ertl sein Feinkostgeschäft in Kötschach nennt. Dort erwartete uns tatsächlich eine wahre Vielfalt an Genüssen. Erst einmal konnte ich mich schon beim Betreten des Ladens kaum sattsehen an den tollen Delikatessen. Und als dann die Vorbereitungen für unseren Genussworkshop abgeschlossen waren, zeigte sich schnell, dass die Begeisterung absolut berechtigt war. Denn wir lernten nicht nur sehr gute regionale Produkte kennen. Herwig Ertl versteht es auch, diese geschickt zu kombinieren, sodass interessante Geschmacksvarianten entstehen.
Eine interessante Kombination war zum Beispiel Ziegenkäse mit kandierter Zitrone und einem Spritzer Traubenessig. Weitere bestanden aus Camembert mit Sardelle und Essig oder Weinschinken mit Gailtaler Paprika. Dazu schenkte der Edelgreißler Natural Wine ein, der zwar nicht Jedermanns Geschmack trifft, mir aber durchaus gut schmeckte. Ebenfalls ins Glas zum Verkosten kamen Wildpreiselbeersaft, Wildkirsche und Zack. Letzteres ist eine Essenz oder ein Fond, den Herwig Ertl als Kraftstoff aus Kärnten bezeichnet.
Ziel des Edelgreißlers bei seinen Genussworkshops ist es, die Besucher anzuregen, selbst Produkte auf andere Art zusammenzustellen. Und ich würde sagen: Zumindest die Neugier auf Neues weckt er auf jeden Fall. Ausgestattet mit vielen Anregungen – und eventuell im Laden gekauften Delikatessen – kann man dann zuhause der eigenen Kreativität freien Lauf lassen.
Speck produzieren im Schlössl Lerchenhof
Als nächstes Genusserlebnis wartete schließlich in Hermagor der Gailtaler Speck im Hotel Schlössl Lerchenhof auf uns. Dort betreibt Hans Steinwender nämlich auch eine Landwirtschaft. Von der Schweinezucht bis zur Speckproduktion kommt bei ihm alles aus einer Hand. Und dabei hat man das Gefühl, dass ihm die Tiere wirklich am Herzen liegen. Sein Umgang mit den Schweinen und die Art, wie er über Erlebnisse mit ihnen berichtet, vermittelt das jedenfalls uns Besuchern. Aufgrund der natürlichen und artgerechten Haltung ist der Bedarf an Antibiotika übrigens gleich Null.
Der Blick hinter die Kulissen führt uns durch die verschiedenen Etappen der Speckherstellung. Wir sehen und riechen den würzigen Sud, in dem der Speck sein Aroma bekommt. Besonders intensiv duftet es in der Räucherkammer, wo die verschiedenen Specksorten und Würste reifen. Hergestellt werden in der Landwirtschaft des Schlössl Lerchenhof Wurzelspeck, Heuspeck, Gailtaler Speck und Castello Vino. Alle vier Sorten konnten wir am Ende unseres Genusserlebnisses verkosten. Und was soll ich sagen: Sie alle waren köstlich. Mein Favorit war aber der Castello Vino.
Neben dem Erlebnis rund um den Speck hatten wir auch Gelegenheit, uns das Hotel näher anzuschauen. Das Schlössl Lerchenhof ist ein altes Herrenhaus, dessen Geschichte bis ins Jahr 1848 zurückreicht. Seit 1898 wird es als Pension betrieben und steht inzwischen unter Denkmalschutz. Geführt wird das Haus seit 1996 von Hans Steinwender und seiner Familie. Die 20 Zimmer sind alle liebevoll, individuell eingerichtet. Genau wie das Treppenhaus verströmen sie ein ganz besonderes Flair, wie nur alte, traditionelle Häuser es können.
Käse und Butter herstellen am Bergbauernhof Jörgishof
Nachdem wir bisher nur im Gailtal unterwegs waren, bringt uns der Besuch am Jörgishof weit ins Lesachtal hinein. Schon die Anfahrt ist hier ein Erlebnis. Denn sie führt über eine zum Teil schmale und kurvige Straße, die sich zum Schluss in engen Kehren auf 1.350 m Höhe hinaufwindet. Belohnt werden wir dort zunächst einmal mit einer traumhaften Aussicht, bevor wir von Kathrin und Elfriede Unterweger sehr herzlich begrüßt werden.
Gleich danach geht es in die kleine Hofkäserei. Dort hat Elfriede Unterweger schon Milch für einen Mozzarella vorbereitet. Mit der Käseharfe streicht sie nun durch die inzwischen angedickte Masse. Danach füllt sie diese in bereitstehende Formen. Immer wieder muss die Käsemasse innerhalb der nächsten Stunde gewendet werden, damit die Molke vollständig ablaufen kann. Und so macht die Bäuerin sich nun mit uns daran, Butter herzustellen. Zum Glück übernimmt am Jörgishof eine Maschine das ständige Rühren. Deshalb können wir uns schnell den Frischkäsebällchen widmen, die von Hand gerollt, in Kräutern gewälzt und dann in Gläser abgefüllt werden. Kaum ist die komplette Masse verarbeitet, können wir die inzwischen fertige Butter formen.
Welche Käsesorten Kathrin und Elfriede Unterweger am Jörgishof herstellen, konnten wir zwischen den verschiedenen Arbeitsschritten schon im Reifeschrank bewundern. Nach getaner Arbeit war es dann an der Zeit für die Verkostung. Und so warteten als wahres Genusserlebnis schon ein großer Käseteller, leckere Erdbeerbuttermilch und frischer Joghurt in der gemütlichen Stube auf uns.
Ein Spaziergang über den Mühlenweg in Maria Luggau
Gut gesättigt von der großen Käseauswahl fuhren wir in den Wallfahrtsort Maria Luggau im Lesachtal. Bekannt ist das kleine Dorf nicht nur für die weithin sichtbare Kirche des Servitenklosters. Auch der Mühlenweg lädt auf einen kleinen Spaziergang ein. Während in früheren Zeiten bis zu 200 Mühlen an den Bächen im Tal klapperten, sind heute in Maria Luggau noch fünf aktiv. Jeden Freitag um 10 Uhr startet im Sommer ein Rundgang, bei dem du die Mühlen im Rahmen einer Führung besichtigen kannst. Wir haben sie uns nur von außen angeschaut, was aber auch schon den Anstieg vom Bäckwirt lohnte.
Doch nicht nur die Mühlen sind sehenswert. Auch die Landschaft ist wunderschön. Von den höher gelegenen Mühlen reicht der Blick weit über das Tal und die umliegende Bergwelt der karnischen Alpen – ein Ausblick, von dem ich kaum genug bekommen konnte. Und ein weiteres Highlight folgte noch auf dem Weg zurück zum Bauernladen. Denn der Rückweg führte uns geradewegs durch das Kloster mit seiner sehenswerten Basilika und dem Kräutergarten.
Slow Food zum Dinner
Slow Food Travel heißt aber natürlich nicht nur, regionale Produkte kennenzulernen und bei deren Herstellung mitzuhelfen. Selbstverständlich tischen die Gasthäuser und Hotels im Gailtal und Lesachtal die Leckereien auch auf. Auf unserer Tour durch die beiden Täler haben wir drei Lokalitäten mit ihrer sehr guten Küche kennengelernt.
Im Landhaus Sonnleitner
Zum ersten Dinner kehrten wir in der Genusswerkstatt von Sissy und Stefanie Sonnleitner ein. Gemütlich und einladend wirkte das Landhaus in Mauthen. Und auch der Garten lud mit seinen lauschigen Ecken zum Verweilen ein. Auf uns wartete aber drinnen die Karnischen Kostproben als Gruß aus der Küche und ein köstliches 3-Gang-Menü.
Beim daberer.das biohotel
Am zweiten Abend lernten wir vor dem Dinner erst einmal den daberer kennen. Das Biohotel in St. Daniel ist genau das Richtige für einen erholsamen Urlaub. Dazu tragen nicht nur die hellen, einladenden Räume bei. Auch der wunderbar große Wellness-Bereich, der Naturbadeteich, die Waldsauna und das Aktivprogramm bieten für jeden Urlaubswunsch das passende Angebot. Da hätte ich mich auch sofort wohlgefühlt.
Ein Genuss war nach der Hotelführung auch das 4-Gang-Dinner mit Musikbegleitung. Bei herrlichem Ausblick genossen wir unter anderem eine Forelle aus dem hauseigenen Teich.
Im Gasthof Grünwald
Den Abschluss unserer Reise durch das Gailtal und Lesachtal erlebten wir am dritten Abend im Gasthof Grünwald in Dellach. Bekannt ist das Haus für seine hausgemachten Nudeln. Und natürlich lernten auch wir diese Spezialität im Rahmen des Menüs kennen. Zum Hauptgang servierten die Daberers Fleischnudln und Almschottennudln. Als Dessert gab es dann Nudeln in einer süßen Variante: als Kletzennudln. Doch die Auswahl ist noch viel größer. Da lohnt sich auf jeden Fall mehr als noch ein Besuch, um möglichst viele Variationen zu kosten.
Serviceinfo
Übernachten
Während der Genussreise durch die Slow-Food-Travel-Region haben wir im Hansbauerhof in Rattendorf übernachtet. Auf dem Frühstücksbuffet warteten dort jeden Morgen leckere Produkte vom eigenen Bauernhof und von den anderen Kärntner Slow-Food-Produzenten. Die Zimmer des Hansbauerhof sind hell und freundlich eingerichtet. Und wer mag, kann am Nachmittag im Wellnessbereich entspannen. Wichtig zu wissen ist allerdings: Du brauchst ein Auto, um von dort die Gegend zu erkunden oder zu den Erlebnisbausteinen von Slow Food Travel Alpe Adria zu gelangen.
Wenn du direkt bei einem der Anbieter unserer Erlebnispakete urlauben willst, ist aber auch das kein Problem. Sie alle bieten Gästezimmer an. Das gilt natürlich genauso für die Gastgeber unserer Dinner. Buchen kannst du dann direkt beim Anbieter. Über Booking.com (* – die folgenden Links sind Affiliate-Links) buchbar sind das Landhaus Sonnleitner, die Unterkunft am Bauernhof von Sepp Brandstätter und das Schlössl Lerchenhof.
Eine Auszeit vom Alltag kannst du außerdem auf dem Peintnerhof hoch oben im Lesachtal nehmen. Andrea Unterguggenberger nennt ihren Hof sogar Auszeithof und bietet ihren Gästen dort Ruhe mit Blick auf eine herrliche Landschaft. Wer mag, gönnt sich Entspannung im Kascht’l – einer Infrarotkabine – oder genießt die Aussicht aus dem finnischen Bad. Oder du entspannst bei Handarbeiten wie Weben, Filzen oder Nähen. Wolllieferanten dafür sind übrigens die hofeigenen Brillenschafe.
Slow Food Travel: Produkte bestellen
Die Produkte, die wir auf unserer Genussreise durch das Gailtal und Lesachtal kennengelernt haben, kannst du zum Teil auch online bestellen. Informationen dazu findest du auf den jeweiligen Webseiten der Anbieter.
Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse
Warst du schon mal in Kärnten oder kennst die Slow-Food-Erlebnisse? Was hat dir dort am besten gefallen? Ich freue mich auf deine Tipps und Erlebnisse in den Kommentaren.
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Die Reise ins Gailtal und Lesachtal habe ich mit Unterstützung von Slow Food Travel Alpe Adria Kärnten unternommen. Inhalt und Umfang meines Beitrags bleiben davon jedoch wie immer genauso unbeeinflusst wie meine Meinung.
Vielen Dank an Slow Food Travel, NLW Tourismus und die Kärnten Werbung für dieses interessante Erlebnis.
Mehr lesen zu Slow Food Travel in Kärnten
Kurz vor mir haben Monika und Petar von TravelWorldOnline eine Genussreise durch das Gailtal und Lesachtal unternommen. Ihre Genusserlebnisse findest du in Ihrem Blogbeitrag.
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