Castello Aragonese in Taranto mit einem alten Dreimaster davor

Der Salento: Apuliens Süden – mein Reisetipp nicht nur für 2018


Castello Aragonese in Taranto mit einem alten Dreimaster davor
Der Salento: Das ursprüngliche Italien – oder zumindest das, was ich mir darunter vorstelle. Reisen ohne Massentourismus, wie ich ihn zum Beispiel an der nördlichen Adria schon erlebt habe. Das findest du auch heute noch im südlichen Teil Apuliens. Und deshalb ist dieses für mich wunderschöne Fleckchen Italiens mein Reisetipp 2018 in Tinis Blogparade auf Choices of Life.

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am Hafen von Otranto

Der Salento = der Absatz des italienischen Stiefels

Der Salento liegt tief im Süden Italiens unterhalb einer gedachten Linie zwischen den Städten Brindisi und Taranto. Wenn du dir die Stiefelform des Landes vorstellst, bildet der Salento den kompletten Absatz. Von München aus sind es etwas mehr als 1.300 Kilometer bis dorthin, von Berlin sogar knapp 2.000. Vermutlich ist das einer der Gründe, weshalb du dort unten im italienischen Süden deutlich seltener auf deutsche Reisende triffst als weiter oben im Norden. Hinzu kommt wohl, dass Apulien bisher nicht so bekannt ist wie zum Beispiel die Toskana. Das scheint sich allerdings zu ändern. Denn seit wir 2012 das erste Mal dort waren, hat die Zahl deutscher Touristen zumindest gefühlt jedes Jahr zugenommen. Seinen ursprünglichen Charme hat sich der Salento bisher aber bewahrt.

Blick auf eine Straße in Lecce mit Gebäuden aus dem typischen Tuffstein der Region

Lebhaft und sehenswert – die Städte im Salento

Hauptstadt des Salento ist die Universitätsstadt Lecce. Prachtvolle Barockbauten aus dem in der Gegend abgebauten hellen Tuffstein prägen das Bild. Diese Architektur verhalf dem Städtchen auch zu seinem Beinamen: Florenz des Südens. Und zu bestaunen gibt es in Lecce tatsächlich einiges. Dazu gehören der Dom Sant’Oronzo und die Basilika Santa Croce. Aber auch zahlreiche Paläste beeindrucken mit ihren schönen Fassaden. Außerdem befindet sich dort das einzige römische Amphitheater Apuliens. Entdeckt wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts von Bauarbeitern. Heute kannst du es kostenlos besichtigen.

Blick auf die Säulen des Amphitheaters in Lecce
Platz vor dem Dom in Lecce
ein Palazzo in Lecce

Neben dem Kulturgenuss liebe ich es aber auch, durch die belebten Gassen in Lecce zu bummeln und das süditalienische Flair auf mich wirken zu lassen. Schicke Mode in den Boutiquen oder auch die typischen Leckereien in den kleinen Geschäften sorgen dabei für ein paar zusätzliche Highlights.

Ebenfalls sehenswert ist das direkt am Meer gelegene Städtchen Gallipoli mit seiner Altstadt. Sie liegt auf einer Insel und ist nur über Brücken erreichbar. Sehenswert sind auch hier wieder die vielen Kirchen und schönen Paläste. Doch wie immer in Italien gehört das Dolce Vita ebenso dazu. Was gibt es schließlich Schöneres als bei einem Cappuccino den Fischern beim Reparieren ihrer Netze zuzusehen oder bei ein paar leckeren Antipasti das muntere Treiben in der Altstadt zu genießen. Schöne Orte für einen Badeurlaub hat die Gegend um Gallipoli übrigens auch zu bieten.

am Hafen von Gallipoli reparieren Fischer vor ihren Booten die Netze
Blick auf den Dom in der Altstadt von Gallipoli
Strandabschnitt in Gallipoli mit Blick auf die Festung

Wer Hafenatmosphäre schnuppern will, fährt nach Brindisi oder Taranto. Ohne Historisches geht es allerdings auch dort nicht. Am Hafen von Brindisi findest du zum Beispiel die Säulen am Ende der Via Appia. Diese alte Römerstraße führt auf einer Länge von etwa 540 Kilometern von Rom eben nach Brindisi. Begonnen wurde mit ihrem Bau schon 312 vor Christus. In Taranto kannst du in der Altstadt das Castello Aragonese besuchen. Außerdem stehen dort noch zwei Säulen des Poseidontempels aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts vor Christus. Sie sind noch Zeichen der damaligen griechischen Kolonisation Süditaliens. Vor allem aber bieten die beiden Städte Brindisi und Taranto auch schöne Läden für eine ausgedehnte Shoppingtour.

Blick auf den Hafen von Brindisi und eine dort liegende Griechenlandfähre
Blick auf die Säule am Ende der Via Appia in Brindise
das Castello Aragonese mit der Brücke in die Altstadt von Taranto
Säulen des Poseidontempels in Taranto

Raue Küsten und interessante Grotten

Landschaftlich wunderschön wird es dann auf einer Autotour von Otranto an den südlichsten Zipfel des Salento, nach Santa Maria di Leuca. Während die Straße sich kilometerweit oben an der Steilküste entlang windet, fällt der Blick auf das blaugrün schimmernde Meer und die Dünen. Weiter führt die Straße dann hinab in kleine Fischerdörfer und zu schönen Badebuchten. Willst du ins Meer eintauchen und suchst nach einem ruhigen Plätzchen, bist du hier allerdings falsch. Denn die herrliche Landschaft zieht viele Tagesbesucher und Ausflügler an. Die Buchten teilst du dir deshalb mit vielen anderen Badegästen.

Blick über die Dünen am adriatischen Meer
Steilküste zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca
Blick auf einen Teil von Santa Maria di Leuca
Leuchtturm an der südlichen Spitze Apuliens in Santa Maria di Leuca

Für eine schöne Erfrischung an heißen Tagen sorgen aber die Grotten an der Küste. Eine davon ist die Grotta Zinzulusa. Ihren Namen hat diese Höhle von den Gesteinsformationen in ihrem Innern, die zum Teil an zerrissene Kleidungsstücke erinnern. Auch wenn diese Grotte eher klein ist, bietet sie interessante Eindrücke. Und schon auf dem Weg zum Eingang lassen sich herrliche Farbspiele beobachten, da das Meer fast bis zur Höhle reicht. Wer die Steilküste noch aus einer anderen Perspektive kennenlernen will, nutzt dazu die Ausflugsboote an der Grotta Zinzulusa. Dieses Erlebnis haben wir uns allerdings aus zeitlichen Gründen für den nächsten Besuch dort aufgehoben.

Eingang der Grotta Zinzulusa mit Ausflugsbooten davor
schroffe Felsen bei der Grotta Zinzulusa
am Zugang zur Grotta Zinzulusa warten Ausflugsboote auf Besucher

Guter Wein und traditionelle Feste

Bekannt ist der Salento außerdem für seine guten Weine. Kein Wunder, schließlich sind die Lagen dort wirklich von der Sonne verwöhnt. Einige wirklich leckere Tropfen haben wir dort inzwischen entdeckt. Den Anfang machte 2012 eine damals vom Hotel Tenuta Moreno angebotene Wanderung zu einem Weingut mit Verkostung. Zu unseren Lieblingsweinen zählen heute unter anderem der Sessantanni von der Feudi San Marzano und der Selva Rossa der Cantine due Palme.

ein Weingut in Apulien
Weintrauben für gute Tropfen

Apulien und der Salento sind stark katholisch geprägt. Die kleinen Städte und Dörfer pflegen die daraus entstandenen Traditionen bis heute, wenn sie ihre Patronatsfeste feiern. Bunt erleuchtet präsentieren sich abends die Dorfplätze. In einer Prozession wird der Stadtpatron durch die Gassen getragen und alle Einwohner scheinen auf den Beinen zu sein. Den Abschluss bildet schließlich ein Feuerwerk. In San Michele Salentino hatten wir das Glück, mit Freunden mitfeiern und die Bräuche kennenlernen zu können – und waren begeistert.

die Kirche von San Michele Salentino mit Blick auf die Lichter-Dekoration
Dekoration aus bunten Lichtern in San Michele Salentino zum Patronatsfest

Ich wünsche dir allzeit schöne Reiseerlebnisse

Wo zieht es dich in diesem Jahr hin? Und warst du auch schon einmal im Salento? Ich freue mich auf deine Tipps für die Region und auf weitere Reiseideen für 2018 in den Kommentaren.

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Mein Hoteltipp für Apulien

Wir genießen immer wieder den Aufenthalt in der Tenuta Moreno etwa 25 Kilometer entfernt von Brindisi. Direkt buchen kannst du beim Hotel oder über Booking.com (*).

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6 Kommentare zu „Der Salento: Apuliens Süden – mein Reisetipp nicht nur für 2018“

  1. Pingback: Reiseblogger verraten Ihre Reisetipps 2018 - Choices of life Travelblog

  2. Pingback: Castel del Monte: Im Zeichen der Acht

  3. Hallo Martina, wie schon unter einem anderen Beitrag vermerkt, konnte ich die Region schon mehrfach kennenlernen – und das Letzte Mal auch mit einem Kollegen, der von hier kommt… Da haben wir auch Restaurants kennengelernt, die zwar unter Einheimischen sehr beliebt sind, von Touristen aber kaum gefunden werden können, zum Beispiel die „Masseria le Stanzie“. Wirklich sehr vielfältig ind schön, die Region! Liebe Grüsse, Miuh

    1. Martina Schäfer

      Hallo Miuh,
      das ist wirklich immer klasse, wenn man auf die Adressen stößt, die die Einheimischen aufsuchen. Wir hatten jetzt zwei Jahre hintereinander das Glück, durch unsere apulischen Freunde so etwas kennenzulernen: einmal in San Michele Salentino und einmal am Meer bei Ostuni. Einfach herrlich! Die Masseria le Stanzie werde ich mir aber auch mal notieren. Vielleicht haben wir Gelegenheit, dort vorbeizuschauen, wenn wir wieder in Apulien sind.
      Liebe Grüße
      Martina

  4. Hallo Martina!
    Ach, da werden Erinnerungen wach :) Der Salento ist wirklich ein herrliches Fleckchen Land. Ich denke heute noch an die Orechiette mit simplem selbstgemachten Pesto und das traumhaft schöne Meer unterhalb von Taranto! LG Barbara

    1. Martina Schäfer

      Hallo Barbara,
      das freut mich sehr, dass ich schöne Erinnerungen bei dir geweckt habe. Und mit Orechiette sprichst du was an. Wir haben im Hotel an einem Pastakurs teilgenommen und selbst welche hergestellt. Das war gar nicht so einfach, diese Form hinzubekommen. Aber das Ergebnis war super lecker :-)
      Ich würde mich auf jeden Fall jetzt am liebsten sofort auf den Weg ins Salento machen.
      LG Martina

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